Die bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung bzw. Begleitung wird von außen häufig missverstanden. Nicht selten wird sie mit antiautoritärer „Kuschelpädagogik“, übertriebener Harmonie oder der einseitigen Erfüllung kindlicher Wünsche gleichgesetzt. Doch diese Vorstellungen greifen zu kurz.

Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Konzept ein ganzheitlicher Ansatz, der auf einer tiefen Verbindung zwischen Kind und Bezugsperson sowie auf einem respektvollen, achtsamen Miteinander beruht. Dazu zählt auch, Kindern konsequent Grenzen zu zeigen liebevoll und ohne Machtkämpfe sowie ohne Bestrafung und manipulierende Belohnung.

Was genau Bedürfnisorientierung im Alltag mit Kindern – zu Hause wie in pädagogischen Einrichtungen – bedeutet und welche Werte und Haltungen sie prägen, erfährst du hier.

Vater, Kind und Mutter von hinten im Gegenlicht formen mit den Fingern Herzen

Ich arbeite seit vielen Jahren als Erziehungsberaterin. Vom Hintergrund her bin ich Doktorin der Pädagogik mit Forschungsschwerpunkt Familienpsychologie, sowie langjährige Schulberaterin und Lehrerin. Mein Wissen gebe ich in Elternkursen und an Fachkräfte in Kursen zur bedürfnisorientierten Pädagogik weiter.

Kinder jeden Alters liebevoll zu begleiten, ihre Bedürfnisse und Gefühle anzunehmen und zugleich klare Grenzen zu setzen, ist ein zentraler Grundsatz der bindungs- und bedürfnisorientierten Begleitung.

Wichtig: Dabei darfst du auch deine eigenen Bedürfnisse achtsam im Blick behalten. Denn nur, wenn du regelmäßig in dich reinspürst und erkennst, was du brauchst und du dann noch für dich sorgst, kannst du auch für dein Kind sorgen.

Ein Gedanke vorab: Der Begriff bedürfnisorientierte Erziehung wird häufig verwendet – teils auch in diesem Beitrag.

Gleichzeitig ist es wichtig zu wissen: Im Rahmen der Bedürfnisorientierung wird Erziehung oft durch den Begriff Begleitung ersetzt. Denn Erziehung klingt nach einem formenden Eingreifen in die kindliche Entwicklung, im Sinne von: „Ich mache das Kind so, wie ich es für richtig halte.“

Im bedürfnisorientierten Ansatz geht es darum, Kinder in ihrer freien Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und sie achtsam, respektvoll und auf Augenhöhe auf ihrem Weg zu begleiten. Mehr dazu weiter unten im Text.

Was ist bedürfnisorientierte Erziehung bzw. Begleitung? Ein Überblick

Die bedürfnisorientierte Erziehung bzw. Begleitung bedeutet:

  • Das Wohlergehen aller zählt: Bedürfnis- und bindungsorientierte Begleitung von Kindern beinhaltet, dass die Bedürfnisse aller gesehen werden, nicht nur die der Kinder, sondern auch deine und auch die der Gemeinschaft.
  • Achtsamkeit & Strategien zum Umgang mit Emotionen: Du darfst lernen, achtsam und liebevoll mit deinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen umzugehen. Dann bist du ein gutes Vorbild.
  • Emotionale Resilienz fördern: Kinder lernen durch deine Vorbildfunktion als erwachsener Mensch, sich selbst mit all ihren Gefühlen anzunehmen. Sie entwickeln positive Glaubenssätze und werden dadurch empathiefähig.
  • Kindern Liebe schenken: Durch eine enge Eltern-Kind-Bindung entwickeln Kinder Urvertrauen und Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.
  • Einfühlungsvermögen & soziales Miteinander fördern: Nur wer seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse kennt und lernt damit achtsam umzugehen, sowie selbst Einfühlung und Verständnis erfährt, kann empathiefähig werden und Perspektivübernahme entwickeln. Kinder bindungs- und bedürfnisorientiert begleiten zu können, setzt meist innere Arbeit mit sich selbst und seinem inneren Kind voraus.

Der Begriff „bedürfnisorientiert“ bedeutet, dass das Handeln, Entscheiden oder Gestalten sich an den Bedürfnissen der beteiligten Personen orientiert – also daran, was jemand wirklich braucht, um sich wohl, sicher, verstanden oder zufrieden zu fühlen.

Je nach Kontext kann das etwas unterschiedlich aussehen, aber der Kern bleibt gleich: Es geht darum, auf die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse einzugehen, z.B. nach Nähe, Autonomie, Sicherheit, Wertschätzung oder Ruhe, statt nur auf äußeres Verhalten, Erwartungen oder Normen zu reagieren.

Kritik an bedürfnisorientierter Erziehung und Bindung basiert auf einem Missverständnis

„Bedürfnisorientiert“ mit „alles erlauben“ oder „verwöhnen“ gleichzusetzen, ist ein großes Missverständnis.

Bedürfnis- und Bindungsorientiert bedeutet vielmehr, die tieferen Beweggründe und echten Bedürfnisse zu sehen – auch hinter scheinbar „schwierigem“ Verhalten – und darauf einfühlsam, gleichzeitig klar, konsequent und verantwortungsvoll zu reagieren.

Das Kind wird dabei mit seinen Gefühlen angenommen und nicht verurteilt, wenn es ein unerwünschtes Verhalten zeigt. Doch das Verhalten des Kindes kann trotzdem als nicht ok bewertet werden. Es geht darum, das Kind nicht abzuwerten und hinter das Verhalten zu schauen.

Daneben ist wichtig, auch seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu sehen und anzunehmen und für sich selbst zu sorgen, sich also nicht aufzuopfern

Du möchtest erfahren, was Bindungs- und Bedürfnisorientierte Erziehung wirklich ist und wie du sie in deinem Alltag umsetzt? Dann komme in einen meiner Online-Kurse für Eltern oder in den Online-Kurs zur bedürfnisorientierten Pädagogik für Fachkräfte.

Wie funktioniert Bindungs- und Bedürfnisorientierung trotz konsequenter Erziehung?

In der bedürfnisorientierten Erziehung bzw. Begleitung von Kindern und Jugendlichen – auch bekannt als beziehungs- oder bindungsorientierter Ansatz – geht es darum, bei herausforderndem Verhalten Verständnis aufzubringen, sich in das Kind einzufühlen und zu verstehen, welches Bedürfnis das Kind gerade hat, statt stur Regeln durchzusetzen oder mit Strafen zu reagieren.

Wenn Kinder starke Gefühle wie Wut zeigen, laut werden, ein „Nein“ nicht akzeptieren oder sich weigern, eine Anweisung – zum Beispiel in Kindergarten oder Schule – zu befolgen, steht das Verstehen statt der Kontrolle im Vordergrund. Es geht also nicht ums Funktionieren, sondern um die Beziehung zum Kind und darum, das Kind bei seiner Entwicklung möglichst liebevolle zu begleiten.

Um auch in herausfordernden Situationen Kinder bindungs- und bedürfnisorientiert zu begleiten, kannst du dir in solchen Fällen folgende Fragen stellen:

  • Warum verhält sich das Kind so?
  • Was fühlt das Kind gerade und was ist der Situation vorausgegangen?
  • Welches Bedürfnis möchte es sich gerade erfüllen?
  • Was braucht das Kind gerade wirklich bzw. welches Bedürfnis hat es gerade? (z.B. Nähe statt Strafe, Ruhe statt Aktivität, Autonomie statt Gehorsam)
  • Wie kann ich das Kind unterstützen, damit es anschließend kooperiert?

Konsequenz und Bedürfnisorientierung schließen sich also nicht aus, im Gegenteil:

  • Kinder brauchen klare, liebevoll gesetzte Grenzen, um sich sicher und orientiert zu fühlen.
  • Konsequenzen dürfen dabei nicht als Strafe eingesetzt werden, sondern sollen transparent, nachvollziehbar und beziehungsstärkend wirken.
  • Wenn Du achtsam und klar handelst, lernen Kinder, Verantwortung zu übernehmen – ohne Angst, sondern im Vertrauen.
  • Bedürfnisorientierung heißt nicht alles erlauben, sondern in Verbindung bleiben, auch wenn du „Nein“ sagst.

Du möchtest dich fundiert mit bedürfnisorientierter Erziehung bzw. Begleitung auseinandersetzen? Dann komm in einen meiner Online-Kurse.

Wie unterscheiden sich bindungs- und bedürfnisorientierten Begleitung und traditionelle Erziehung von Kindern?

Traditionelle Erziehung fokussiert häufig auf Anpassung, Gehorsam, Funktionieren und Kontrolle, während bedürfnisorientierte Begleitung auf Beziehung, Empathie und das Verstehen der tieferen Bedürfnisse setzt.

Statt Strafen und Lob/ Belohnung stehen hier Dialog, Verständnis und gewaltfreie Kommunikation (nach Rosenberg) bzw. achtsame Kommunikation im Mittelpunkt.

Warum „Begleitung“ statt „Erziehung“?

In der bedürfnisorientierten Begleitung von Kindern verzichten viele bewusst auf das Wort „Erziehung“. Der Begriff „Erziehung“ wird oft mit einer hierarchischen, kontrollierenden Haltung assoziiert – also mit dem Gedanken: „Ich forme das Kind nach meinen Vorstellungen“. Damit impliziert der Begriff „Erziehung“ eine Einstellung, die der Kernidee der Bedürfnisorientierung widerspricht.

Negative Konnotationen des Begriffs „Erziehung“:

  • „Erziehung“ impliziert Machtgefälle. Klassisch bedeutet „erziehen“ oft: Der Erwachsene weiß, was richtig ist, und bringt es dem Kind bei – auch gegen dessen Widerstand.
  • „Erziehung“ hat den Beigeschmack Kinder zum Funktionieren zu bringen oder sie in eine Schablone zu pressen.
  • Klassische Erziehung schaut oft auf das Verhalten des Kindes. Das Verhalten wird oft bewertet und verurteilt, z.B. brav, ungezogen. Gehorsam wird erwartet. Das Kind soll gehorchen und sich anpassen.

Bindungs- und bedürfnisorientierte Begleitung hingegen hat zum Ziel, dass Kinder zu den Menschen werden dürfen, die sie von Natur aus sind – mit all ihren Gefühlen, Bedürfnissen und Potenzialen.

Begleitung bedeutet, Kinder achtsam, empathisch und auf Augenhöhe durch ihre Entwicklung zu führen – mit Klarheit, aber ohne Kontrolle. Es geht darum, Kindern den Raum zu geben, sich selbst in Beziehung und im Vertrauen zu entfalten.

Deswegen: Kinder begleiten, statt erziehen. Ich selbst nutze trotzdem gerne den Begriff Erziehung, um ihm eine bindungsorientierte Bedeutung zu geben. Und ich bin überzeugt, dass Kinder auch hinsichtlich Umgangsformen klare Führung brauchen. Selbstverständlich lernen Kinder am Vorbild und doch ist es hilfreich, wenn sie zu hilfreichen Umgangsformen ermutigt werden – liebevoll und ohne Druck. Wie genau das gelingen kann, erkläre ich im Blog anhand des Beispiels „Müssen sich Kinder entschuldigen?“

Frau in der Hocke und Mädchen im Grundschulalter mit geschulterter Schultasche klatschen sich ab

Egal, ob du Kinder als Elternteil oder im Bereich der Pädagogik begleitest:  Bedürfnisorientierte Erziehung und Bindung fördern Selbstvertrauen und stärken Kinder und Jugendliche.

Grundlagen der bedürfnisorientierten Begleitung von Kindern & Jugendlichen

Bedürfnisorientierung geht davon aus, dass Kinder von Anfang an eigenständige, fühlende Menschen mit Bedürfnissen und Rechten sind – keine „unfertigen“ Erwachsenen.

  • Im Vordergrund steht die freie Persönlichkeitsentfaltung des Kindes.
  • Es wird auf eine gleichwürdige Beziehung zwischen Kind und Erwachsenem gesetzt, bei der es nicht um Kontrolle, sondern um Verständnis, Beziehung und Begleitung geht.
  • Der Fokus liegt auf der Beziehung statt auf dem Verhalten.
  • Bedürfnisorientierte Begleitung fragt: Was steckt hinter dem Verhalten? Welches Bedürfnis hat das Kind gerade?
  • Eine gesunde Emotionsregulation: Kindern zu vermitteln, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen können, ohne anderen zu schaden.
  • Liebevolle Co-Regulation durch das Begleiten von Gefühlsausbrüchen. Dies beinhaltet auch die Fähigkeit der Selbstregulation von Eltern. Häufige Co-Regulation führt dazu, dass Kinder sich mit der Zeit selbst regulieren lernen.
  • Klares Grenzen setzen und liebevolle Führung mit einer liebevollen inneren Haltung, z. B. „Ich bin Leuchtturm und Anker für mein Kind“.
  • Vorbildfunktion der Eltern bzw. Bezugspersonen und Lösungsansätze, die Alternative zum jeweiligen Verhalten aufzeigen.
  • Liebevolle Führung und Hierarchie: Die Erwachsenen übernehmen wichtige Entscheidungen, die Kinder aufgrund ihrer fehlenden Hirnreife noch nicht treffen können.

Bedeutung von Bindung, Empathie und Konsequenz

Eine sichere Bindung, Empathie und liebevolle Konsequenz sind zentrale Säulen der bedürfnisorientierten Begleitung. Sie sorgen dafür, dass sich dein Kind emotional geborgen fühlt und gleichzeitig klare Orientierung und Struktur erhält.

Diese liebevolle Führung und Konsequenz brauchen Kinder. Es macht sie zu selbstsicheren Menschen, die sich angenommen fühlen.

Achtsame Kommunikation mit Kindern

Achtsame und gewaltfreie Kommunikation (nach Rosenberg) bedeutet, dass du Kindern achtsam und wertschätzend begegnest.

Dabei sprichst du klar und verständlich über Gefühle und Bedürfnisse, ohne zu verurteilen oder Schuldzuweisungen zu machen. Bei herausforderndem Verhalten – zum Beispiel, wenn sich Schüler schwierig verhalten oder dein Kind schlägt und beißt bei Wut – nimmst du die „Aha-Haltung“ ein, anstatt zu bewerten. Du sagst dir innerlich: „Aha, jetzt ist mein Kind wütend und hat gerade keine andere Strategie. Das ist jetzt so und ich nehme das wertfrei an. Wir werden eine Lösung finden.“

Was bewirkt bindungs- und bedürfnisorientierte Begleitung von Kindern und Jugendlichen?

Kinder, die in einer sicheren, liebevollen Beziehung aufwachsen, entwickeln Vertrauen in sich selbst und in andere. Durch einfühlsame Begleitung lernen sie, ihre Gefühle zu verstehen, Bedürfnisse zu benennen und achtsam mit sich und anderen umzugehen. So werden sie zu empathischen, resilienten und selbstwirksamen Menschen.

Zentral ist es dabei, dass Kinder folgende Fähigkeiten erlernen:

  • sich selbst zu verstehen,
  • ihre Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen, einzuordnen und eigenverantwortlich zu handeln,
  • Strategien zu entwickeln, wie sie sich um ihre Gefühle und Bedürfnisse kümmern und dabei gleichzeitig die Bedürfnisse anderer im Blick behalten.
  • Empathie-Fähigkeit und Perspektivübernahme
  • Selbstwirksam zu spüren und positive Glaubenssätze aufbauen

Welche Bedürfnisse haben Kinder in den verschiedenen Altersstufen?

Kinder haben je nach Alter und Entwicklungsphase unterschiedliche Bedürfnisse. Hier findest du eine Kurz-Übersicht der grundlegenden, kindlichen Bedürfnisse.

 

Bedürfnisse von Kindern im Kita-, Krippen-Alter (unter 3 Jahren)

  • Sicherheit und Bindung
  • Körperliche Nähe/ Liebe
  • Rhythmus durch Struktur und Rituale
  • Schlaf & Nahrung
  • Spielen und Explorieren

Bedürfnisse im Kindergarten (3 – 6 Jahre)

  • Selbstwirksamkeit und Autonomie
  • Zugehörigkeit
  • Sicherheit in sozialen Beziehungen
  • Freies Spiel

Bedürfnisse im Grundschulalter (ca. 6 – 10 Jahre)

  • Anerkennung
  • Erfolgserlebnisse
  • Sinnhafte Lernprozesse
  • Verlässliche Beziehungen
  • Regulation von Emotionen

Bedürfnisse von Tweens und Teenies (ab ca. 10 Jahren)

  • Identitätsentwicklung
  • Selbstbestimmung
  • Soziale Anerkennung
  • Zugehörigkeit zur Peer-Group
  • Verlässliche erwachsene Bezugspersonen

Das Grundprinzip der bindungs- und bedürfnisorientierten Begleitung von Kindern ist unabhängig vom Alter immer gleich.

Es geht darum:

  • altersgerecht mit Kindern zu sprechen,
  • sich auf Augenhöhe begeben,
  • ihre individuellen Bedürfnisse erkennen und liebevoll darauf reagieren.

Eine Bedürfnis- und Gefühlsliste kann dir dabei helfen, ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und angemessen darauf einzugehen.

Eine solche Liste gibt es in meinen Elternkursen und Fachkräfte-Webinar. Mit Kindern bis zum Grundschulalter sind Gefühlskarten ein schönes Hilfsmittel, um über Emotionen ins Gespräch zu kommen.

Wie setze ich bedürfnisorientierte Erziehung bzw. Begleitung im Familienalltag um?

Bindungs- und Bedürfnisorientierung im Familienalltag umzusetzen, bedeutet, dass du auf herausfordernde Situationen mit Geduld und Verständnis eingehst. Du setzt authentisch und liebevoll klare Grenzen, ohne dabei Machtkämpfe auszutragen.

Beispiel für eine typische Alltagssituation

Wie du bindungs- und bedürfnisorientiert reagierst, zeigt dir das folgende Beispiel. Situation Geschwisterstreit: Deine Kinder streiten sich und das eine möchte das andere schlagen.

So handelst du bindungs- und bedürfnisorientiert in der Situation:

  • Du atmest zunächst tief durch, um dich und deine eigenen Gefühle zu regulieren. Das hilft dir, ruhig zu bleiben.
  • Du gehst dazwischen, um Distanz zwischen den Geschwistern zu schaffen. Dabei kannst du in einem ernsten, aber ruhigen Ton sagen: „Stopp! Hände weg. Alle bleiben heil und gesund.“
  • Im Anschluss sprichst du mit jedem Kind separat verständnisvoll über die Situation und dessen Gefühle. Zum Kind, das schlagen wollte, kannst du das Gespräch beispielsweise so beginnen: „Du hast dich über deinen Bruder geärgert und wolltest, dass er dich in Ruhe lässt, oder? Und deswegen wolltest du ihn hauen.“
  • In einem späteren, gemeinsamen Gespräch hilfst du deinen Kindern, selbst Lösungen zu finden, um solche und ähnliche Konfliktsituationen künftig zu vermeiden und zu lösen.

In meinem bindungs- und bedürfnisorientierten Online-Kurs für Eltern von Geschwisterkindern zeige ich dir anhand vieler Beispiele, wie du auch in herausfordernden Situationen zu deinen Kindern in Bindung bleiben kannst.

Du erhältst konkrete Handlungshinweise und Formulierungshilfen, sowohl im großen Bindungskurs, als auch im Geschwisterkurs. Im Geschwisterkurs erfährst du auch, wie du mit Rivalitäten kompetent umgehst und die Harmonie zwischen deinen Kindern stärkst.

Eltern sind verzweifelt, weil Kinder wieder streiten

Warum triggern mich bestimmte Situationen und Verhaltensweisen so sehr? Diese Frage ist wichtig, um eigene Gefühle zu verstehen und daraufhin Notstrategien, wie Schimpfen, überwinden zu können.

Umgang mit eigenen Gefühlen als Eltern

Als Elternteil hilft es dir, eigene Gefühle wahrzunehmen und anzunehmen, um emotional ausgeglichen zu bleiben. Nur so kannst du authentisch und empathisch auf dein Kind eingehen.

Gerade in herausfordernden Momenten greifen Eltern unbewusst zu Notstrategien, wie Schimpfen, Drohen, Strafen etc. Wenn du lernst zu verstehen, warum du in manchen Situationen aus der Haut fährst, und deine eigenen Gefühle zu regulieren, gelingt es dir leichter, auf solche Notstrategien zu verzichten und stattdessen dein Kind bindungs- bedürfnisorientiert zu begleiten.

Diese Fähigkeit kannst du stärken, indem du dich mit deinen eigenen emotionalen Bedürfnissen und deinem inneren Kind beschäftigst. Die Innere Kind-Arbeit ist essenziell und daher immer Teil meiner Elternkurse und Fachkräftekurse.

Wie setze ich Bindungs- und Bedürfnisorientierung in pädagogischen Einrichtungen um?

Bindungs- und Bedürfnisorientierung in der Pädagogik bedeutet, dass du Kinder in ihrer Entwicklung achtsam und respektvoll begleitest, sprich ohne Strafen, Drohungen oder Belohnungen.

Du schaffst eine Umgebung, in der Kinder ihre Gefühle ausdrücken, Bedürfnisse benennen und soziale Kompetenzen entwickeln können. Ob in der Kita, im Kindergarten oder in der Schule.

Ich selbst war jahrelang als Grundschullehrerin und Schulberaterin tätig und kenne die Herausforderungen unsers Schulsystems. Gerade deswegen ist die bindungs- und bedürfnisorientierte Pädagogik hilfreich und wichtig, nicht nur für Kinder, sondern auch für dich selbst als Erzieherin, Pädagoge oder Lehrkraft, um einen Burn-out zu vermeiden und die Freude an deinem pädagogischen Beruf zu erhalten.

In meinem Fachkräftekurs zu bedürfnisorientierter Pädagogik lernst du nicht nur die Grundlagen, sondern erhältst ganz praxisnah Tipps für eine sofortige Umsetzung im Kita-, KiGa- oder Schulalltag.

Screenshot des Online-Kurses Bedürfnisorientiert in Kit, KiGA und Schule - Dr. Martina Stotz lächelt und erklärt

Welche Ausbildungen und Kurse gibt es im Bereich der bindungs- und bedürfnisorientierten Erziehung bzw. Begleitung?

Kinder brauchen keine perfekten Eltern oder perfekte Pädagogen und Pädagoginnen. Sie brauchen Menschen, die bereit sind, sich selbst zu reflektieren, in Beziehung zu gehen und mit Herz zu begleiten.

Deswegen gebe ich mein Wissen aus meiner jahrelangen Arbeit als Familienberaterin, Lehrerin und Schulberaterin sowie aus meiner Forschung an der Bindungs-Akademie, in Elternkursen und Fachkräftekursen weiter.

Bindungs-Akademie

An der Bindungs-Akademie biete ich die Ausbildung zum Familienberater bzw. Elternberaterin mit Schwerpunkt Bindungsorientierung. Du lernst Eltern zu beraten und zu begleiten.

Mehr zur Ausbildung zum Familienberater bzw. Elternberaterin

Fachkräftekurs

In meinem Fachkräftekurs zu bedürfnisorientierter Pädagogik vermittle ich Kita-, Kindergarten-Erziehern und Erzieherinnen sowie Lehrkräften, wie sie Kinder bedürfnisorientiert begleiten und wie die Kommunikation mit Eltern gut gelingt.

Mehr zum Fachkräftekurs bedürfnisorientierte Pädagogik

Welche Produkte helfen mir, um Bindungs- und Bedürfnisorientierung zu leben?

Aus alten Mustern auszubrechen ist schwer – vor allem in herausfordernden Situationen, welche Eltern und Menschen in pädagogischen Berufen immer wieder begegnen. Daher habe ich Produkte entwickelt, die dich im Alltag auf deinem Weg zur Bindungs- und Bedürfnisorientierung hin unterstützen.

Ratgeberbücher für Eltern

Erziehungsratgeber-Buch "Geschwisterkinder" von Dr. Martina Stotz

Geschwisterkinder

Streit, Fairness, Zusammenhalt – kompetente Lösungen für mehr Harmonie im Familienalltag

  • Autorin: Dr. Martina Stotz
  • Verlag: GU (Gräfer und Unzer Verlag)
  • Erscheinung: November 2025

Elternratgeber „Geschwisterkinder“ kaufen

 

Kinderbücher

In meinen Kinderbücher, die ich gemeinsam mit der Autorin Kerstin Reinhardt schreibe, erzähle ich Geschichten aus dem Familienalltag mit Humor und Magie. Die Kinderbücher zeigen, wie du Bindungs- und Bedürfnisorientierung leben kannst.

Kinderbuch "Die magische Familie Fidibus - Weihnachtszauber mit Schweinchen Pups"

Die magische Familie Fidibus – Weihnachtszauber mit Schweinchen Pups

Neun liebevoll erzählte Weihnachtsgeschichten, die zeigen: Auch in der Adventszeit dürfen alle Gefühle da sein. Kinderbuch ab 5 Jahren.

  • Autorinnen: Kerstin Reinhardt, Dr. Martina Stotz
  • Illustrationen: Igor Lange
  • Verlag: Nala Verlag Erscheinung: 10.10.2025

Weihnachtsbuch kaufen

Kinderbuch "Die magische Familie Fidibus und ihre Abenteuer am Meer"

Die magische Familie Fidibus und ihre Abenteuer am Meer

Bindungsorientiert, humorvoll, mit Herz und Drachenfeuer. Kinderbuch ab 5 Jahren.

  • Autorinnen: Kerstin Reinhardt, Dr. Martina Stotz
  • Illustrationen: Igor Lange
  • Verlag: Nala Verlag Erscheinung: 30.11.2024

Kinderbuch kaufen

Cover von Kinderbüchern "Die magische Familie Fidibus" und Hörbuch auf Hintergrund

Hörbücher: Die magische Familie Fidibus

Die Kinderbücher von „Die magische Familie Fidibus“ gibt es auch als Hörbücher. 

  • Autorinnen: Kerstin Reinhardt, Dr. Martina Stotz
  • Illustrationen: Igor Lange
  • Sprecher: Tom Raczko
  • Verlag: Nala Verlag

Print- und Hörbuch-Kombi kaufen

Kinderbuch Eine ganz besondere Freundschaft

Eine ganz besondere Freundschaft

Emmy, das Elefantenmädchen, und Hugo, der Affenjunge, nehmen Kinder mit auf eine emotionale Reise voller Freundschaft, Mut und Verständnis. Kinderbuch ab 4 Jahren.

  • Autorin: Dr. Martina Stotz
  • Illustrationen: Nadja Köpke
  • Verlag: Nala Verlag
  • Erscheinung: 2024

Kinderbuch über Freundschaft kaufen

Materialien und Beschäftigung

Gefühlskarten in geöffneter Box und Bindungsspieleheft vor neutralem Hintergrund

Gefühlskarten und Bindungsspiele

Mit den Gefühlskarten von Emmy & Hugo (passend zum Buch) kommst du mit Kindern leicht ins Gespräch über Emotionen. Die Bindungsspiele bringen euch einander näher.

  • Konzept: Dr. Martina Stotz
  • Illustration: Nadja Köpke

Gefühlskarten & Bindungsspiele jetzt kaufen

Affirmationskarten auf Tisch liegen, Verpackungsbox dazwischen

Affirmationskarten

Affirmationskarten helfen deinem Kind positive Glaubenssätze zu entwickeln und stärken das kindliche Selbstwertgefühl und Vertrauen in sich selbst.

  • Konzept: Dr. Martina Stotz
  • Illustration: Nadja Köpke

Affirmationskarten jetzt kaufen

Malbuch Familie Fidibus stehend, Cover

Weihnachts-Malblock

Ausmalen beruhigt und fördert die Feinmotorik. Mit diesem Malblock setzen sich Kindern zugleich mit der Geschichte von „Magische Familie Fidibus“ und einem bindungs- und bedürfnisorientierten Familienalltag auseinander.

  • Autorinnen: Kerstin Reinhardt, Dr. Martina Stotz
  • Illustration: Igor Lange

Weihnachts-Malblock jetzt kaufen

Mehr Produkte, die dich dabei unterstützen, bedürfnisorientierte Erziehung umzusetzen, findest du im Shop.

FAQ

Was bedeutet bedürfnisorientiert?

„Bedürfnisorientiert“ bedeutet, dass der Mensch – insbesondere das Kind – nicht nach seinem Verhalten, sondern nach seinen inneren Bedürfnissen gesehen, verstanden und begleitet wird. Kindliches Verhalten wird nicht verurteilt oder bewertet, sondern mit einer Aha-Haltung wahrgenommen. Es geht darum, die Bedürfnisse hinter dem Verhalten zu erkennen und darauf achtsam, empathisch und unterstützend zu reagieren. Dabei geht es um die Frage: „Was braucht das Kind gerade – körperlich, emotional, sozial oder psychisch?“ statt „Wie bewerte ich sein Verhalten?“

Was ist eine bedürfnisorientierte (innere) Haltung?

Die bedürfnisorientierte Haltung, auch „beziehungsorientierte Haltung“ genannt, ist die innere Einstellung von pädagogischen Fachkräften, Eltern oder anderen Bezugspersonen gegenüber Kindern. Sie basiert auf Respekt, Empathie und echtem Interesse am Kind und seinen Bedürfnissen, nicht nur an seinem Verhalten oder seinen Leistungen. Zudem spielen auch die Bedürfnisse aller eine Rolle, die das Kind lernt, zu respektieren, einen Perspektivwechsel vorzunehmen und empathiefähig zu werden.

Was sind die Unterschiede bei bedürfnisorientierter Begleitung in den verschiedenen Altersstufen?

Das Grundprinzip ist generell das Gleiche. Denn die Kinder sollen darin gestärkt werden, ihre Gefühle und Bedürfnisse zu benennen und Strategien zu erlernen, damit friedlich und liebevoll umzugehen. Je älter die Kinder werden, desto stärker verschiebt sich der Fokus von körperlichen Grundbedürfnissen (z.B. Sicherheit, Nähe, Schlaf) hin zu emotional-sozialen und kognitiven Bedürfnissen (z.B. Anerkennung, Selbstwirksamkeit, Identität). Bedürfnisorientierte Begleitung und bedürfnisorientierte Pädagogik bleibt in allen Altersstufen relevant – sie verändert lediglich ihre Ausdrucksformen und Prioritäten.

Mehr Impulse rund um Bindungs- und Bedürfnisorientierung?

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Bildnachweis:

Canva und eigene

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