Wut gehört zu den menschlichen Urgefühlen und zeigt, dass ein wichtiges Bedürfnis eines Menschen nicht befriedigt ist. Leider sind unangenehme Gefühle wie Wut, Trauer, Scham, Schuld, Ärger, Aggression etc in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert, weshalb viele Menschen in ihrer Kindheit gelernt haben, diese zu unterdrücken. Ganz wichtig vorab: Wut und Aggression wird häufig in Verbindung mit Gewalt gebracht. Hier liegt allerdings ein großes Missverständnis vor.

Emotionspsychologisch passiert nämlich bei der Unterdrückung von diesen Gefühlen Folgendes: Umso mehr die Wut weggedrückt und unterdrückt wird, umso stärker wird die Wut und umso mehr richtet sich die Wut gegen die eigene Person. Dein Kind darf also durch dich lernen, dass die Wut da sein darf, dass die Wut raus darf und dass das Gefühl „Wut“ in Ordnung ist, sofern kein anderer Mensch davon einen Schaden nimmt. Es geht also darum, deinem Kind einen friedvollen Umgang mit Wut vorzuleben und die Wut deines Kindes entsprechend zu begleiten.

In folgenden Entwicklungsphasen neigen Kinder immer wieder zu starken Wutausbrüchen:

Erste Autonomiephase: (ca. 1,5 bis 3,5 Jahre):

Gründe für Wut und Frust sind in dieser Entwicklungsphase deines Kindes zahlreich.

2 Beispiele:

  • Dein Kind kann aufgrund sprachlicher Defizite seine Wünsche noch nicht zum Ausdruck bringen.
  • Dein Kind möchte alles alleine machen und stößt mit seinen Fähigkeiten noch sehr häufig an seine Grenzen.
  • Dein Kind kann sich noch nicht in andere hineinversetzen und kann noch nicht nachvollziehen, dass es nicht immer nach seinen Wünschen geht.
  • Dein Kind ist häufig bereits in der Fremdbetreuung und muss sich deshalb tagsüber sehr zurücknehmen und anpassen. Unerfüllte Bedürfnisse werden deshalb nicht selten abends zu Hause entladen, in Form von Wutausbrüchen.

Die Wackelzahnpubertät oder auch Zahnlückenpubertät (5-7 Jahre):

Dein Kind wird zunehmend selbstständiger und nimmt sich als Person mit eigenen Vorstellungen und Wünschen war. Gleichzeitig sind Kinder in diesem Alter immer noch sehr damit überfordert, wenn ihre Bedürfnisse nicht direkt erfüllt werden, obwohl sie bereits ein Bewusstsein für die Bedürfnisse anderer Menschen haben. Gerade mit Schulbeginn kommen viele neue Anforderungen dazu, die enorme Anpassungsleistungen erfordern und zu viel Frust und Überreizung führen können.

Das Bedürfnis nach Bewegung, Austausch, Rückzug und Selbstbestimmung kann bei Kindern in dieser Phase nicht immer direkt gestillt werden, wodurch Kinder häufig abends erschöpft und überfordert nach Hause kommen und ihren Gefühlen freien Lauf lassen.

Die Pubertät (ca. 12 bis 16 Jahre)

In der Pubertät strukturiert sich das kindliche Gehirn nochmal komplett um. Bestehende Verbindungen werden abgebaut und neue Verbindungen aufgebaut. Vorstellen kannst du dir das, wie ein Baustelle, die vorübergehend nicht zu betreten ist. Das ist auch der Grund, warum du in der Pubertät als Mama oder Papa oft das Gefühl haben wirst, dass dein Kind sich an keine Vereinbarung mehr erinnert.

Die körperlichen und hormonellen Veränderungen führen bei Kindern in dieser Phase zu starken Gefühlsausbrüchen, die ebenfalls liebevolle Begleitung benötigen. Kinder zweifeln in dieser Phase meist sehr an sich selbst und brauchen die Wertschätzung und Sicherheit ihrer Eltern ganz besonders, um sich angenommen zu fühlen. Der Einfluss der Peergroup nimmt in dieser Phase außerdem stark zu und setzt Kinder nicht selten unter Druck.

Grundsätzlich gilt: Dein Kind möchte dich durch sein Verhalten nicht provozieren, sondern braucht dich als Leuchtturm, um mit seiner Wut umgehen zu lernen. Sein oberes Gehirn, das für Vernunft und Gefühlsregulation zuständig ist, ist noch nicht gut entwickelt. Verbindungen in diesem Bereich entstehen durch die Coregulation durch dich. Durch deine Coregulation (deine liebevolle Begleitung bei starken Gefühlen) lernt dein Kind zunehmend Frust auszuhalten und Gefühle selbst zu regulieren und gewaltfrei auszudrücken.

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