Diese Fragen stellen sich zahlreiche Eltern, weil das Leben eben manchmal so läuft, wie es läuft. Die wenigsten Menschen werden bereits vor der Elternschaft auf belastende Muster aus der eigenen Biografie gestoßen sein. In der Regel kommen diese Muster erst hoch, wenn ein Kind oder vielleicht auch erst das zweite Kind auf die Welt kommt.

Vielleicht bist du davor schon mal in Paarbeziehungen auf deine Muster gestoßen, vielleicht hast du sehr starke (auch negative) Gefühle allerdings auch erst seit deiner Elternschaft.
Hinzu kommt vielleicht noch, dass du auf deine Elternschaft gar nicht richtig vorbereitet warst. Vielleicht habt ihr als Paar noch viel gestritten, vielleicht wusstest du zu Anfang noch gar nichts von bedürfnisorientierter Elternschaft und merkst erst jetzt, dass du es anders machen möchtest, vielleicht warst du auch aus ganz anderen Gründen gar nicht in der Lage, feinfühlig auf dein Kind einzugehen.

„Martina, habe ich mein Kind durch mein Verhalten kaputt gemacht? Wie soll ich das jemals wieder gut machen, dass…
· ich nach der Schwangerschaft in einer Depression steckte und nicht da sein konnte?
· wir als Paar so viel streiten und mein Kind alles mitbekommt?
· wir existenzielle Probleme hatten und das Kind nur vor den Fernseher gesetzt haben?
· ich so mit mir selbst und meinen eigenen Problemen beschäftigt war?
· ich meinem Kind gedroht habe und es bestraft habe und es jetzt besser weiß?
· ich mein Kind nicht vor der Härte von xy beschützt habe?

All das ist nur ein Bruchteil der Sorgen und Vorwürfe, die Eltern sich machen, und ich versuche mich gerne durch diesen Artikel einer Antwort anzunähern:

 

1. Bindung entsteht über die Anzahl und Qualität an Bindungserfahrungen

Egal, wie sehr du dich bemühen wirst, ALLES RICHTIG zu machen in deiner Elternschaft, es werden immer und immer wieder Dinge passieren, die unperfekt sind.
Das sind dann genau die Dinge, die dir dein Kind, wenn es erwachsen ist, zum Vorwurf machen wird, und wenn das nicht so wäre, wärst du kein Mensch.
Es geht um DAS GROßE GANZE, darum, dass du dein Kind im GROßEN UND GANZEN mit viel Liebe, Verständnis und präsenter Zuwendung begleitest, und es gibt einfach Phasen, in denen du das aufgrund deiner eigenen Verfassung nicht kannst.
Genau in diesen Phasen brauchst du Hilfe, die du gerne in Anspruch nehmen darfst, weil dir – im Gegensatz zu Familien früher – das Dorf fehlt, das dich unterstützen kann.

 

2. Bindungsbrüche schnellstmöglich wieder reparieren

Wichtig ist allerdings, dass du nach solchen Phasen die Bereitschaft entwickelst, Dinge mit deinem Kind aufzuarbeiten. In meinem Bindungskurs spreche ich hier vom sogenannten „Engelskreis“ nach einem Konflikt, durch den ihr beide nach einem Bindungsbruch möglichst schnell wieder zusammenfindet.
Diese Kompetenz ist sehr bedeutend, wenn du die Bindung zu deinem Kind wieder stärken möchtest, und in meinem Bindungskurs zeige ich dir, wie das ganz leicht im Alltag möglich ist und wie du bindungshemmende Verhaltensweisen erkennst und diese in bindungsförderliche Verhaltensweisen umkehrst.
Auch Jahre später ist dies noch möglich. Ich arbeite in der Einzelberatung z.B. auch mit zahlreichen erwachsenen Kindern, die mit ihren Eltern gemeinsam bei mir Hilfe suchen, um Bindungsbrüche wieder zu heilen. Natürlich ist diese Arbeit dann um einiges aufwendiger als in der früher Kindheit. Deshalb beginne gerne ab jetzt.

 

3. Dein Helferkind finden und erkennen, was es auslöst

In meiner Podcastfolge „Wie Kinder mich triggern“ habe ich den Begriff “Helferkind” geprägt.
Ein Helferkind ist ein Kind, das zu dir findet, um dir aufzuzeigen, an welchen Punkten du dich weiterentwickeln darfst.
Sollte dich ein Kind der Geschwisterreihe also ganz besonders triggern, stelle dir immer wieder folgende Fragen:

1. Welche Gefühle löst dieses Kind in mir aus?
Beispiel: Wut, Ärger, Ohnmacht

2. Welcher Gedanke wird durch das Verhalten des Kindes in mir ausgelöst?
Beispiel: „Ich werde nicht ernst genommen! Ich bin unwichtig!“

3. Woher kenne ich dieses Gefühl und diesen Gedanken aus meiner Kindheit? Vielleicht von einer meiner Bezugspersonen (z.B. Mama/Papa).
Beispiel: Mein Papa hat mich nie ernst genommen.

4. Welches Bedürfnis bleibt durch das Verhalten dieses Kindes immer und immer wieder unerfüllt?
Beispiel: Wertschätzung

5. Welche Unterstützung von außen brauche ich, damit ich dieses Bedürfnis trotzdem erfüllen kann?
Beispiel: Wertschätzende Freunde, Meine Meditation: Wertschätze dich selbst

6. Wie kann ich lernen mit diesem starken (alten) Gefühl umzugehen und meinen Glaubensüberzeugung überwinden, um danach sicher und kompetent mit meinem Kind umgehen zu können?
Beispiel: Beratung, Mein großer Bindungskurs

>>Hier geht’s zu mehr Infos und der Anmeldung

Beantworte diese Fragen gerne für dich auf einem Papier und versuche, dich darüber selbst besser zu verstehen.

 

4. Stehe zu deinen Fehlern

Für Kinder ist es sehr heilsam zu hören, wenn Eltern ihr Verhalten bedauern.

Sage z.B.:
· “Ich bin total traurig, dass ich gerade so laut geworden bin, weil ich dich so lieb habe und ich freundlich mit dir sprechen möchte.“
· „Ich war gerade so sauer und ungeduldig, weil mir Schlaf fehlt. Ich kümmere mich um mich, damit ich wieder geduldiger mit dir sein kann.“
· „Wir hatten gerade einen Streit und haben uns jetzt wieder versöhnt. Wir kümmern uns darum und finden eine Lösung.“
WICHTIG: Wenn dir jeden Tag die Nerven durchgehen oder dir sogar manchmal die Hand ausrutscht, ist das ein Zeichen dafür, dass du DRINGEND Hilfe und Unterstützung von außen brauchst. Ich habe viele Eltern in der Beratung, die sich trotz großer Scham an mich wenden und Strategien mit mir erarbeiten, um aus diesem Teufelskreis auszusteigen.
Auch der Bindungskurs, in welchem du deine belastenden Muster in Modul 1 erkennst und heilst, kann bereits sehr hilfreich sein, dich auf den Weg zu machen.

Die alleinige Entschuldigung für dein Verhalten deinem Kind gegenüber ist in solchen Fällen nicht mehr ausreichend.

 

5. Verzeihe dir und reflektiere

„Hätte ich doch nur anders reagiert!“
„Wäre ich doch nur ruhiger geblieben und hätte die Nerven behalten.“
„Sollte ich nicht langsam wissen, dass ich mich nicht provozieren lassen darf?“

Solche Gedanken führen lediglich dazu, dass du dich selbst noch mehr abwertest und du darüber noch schwächer und verzweifelter wirst. Dein Verhalten kannst du nur darüber verändern, dass du dir zunächst versuchst zu verzeihen und danach in die Reflexion gehst. Eine Reflexion könnte z.B. so aussehen:

1. Welches Verhalten möchte ich mir verzeihen?
Beispiel: Dass ich geschrien habe.

2. Welches Gefühl habe ich durch das Verhalten ausgedrückt?
Beispiel: Ich war wütend und habe geschrieben.

3. Wie möchte ich meine Wut beim nächsten Mal ausdrücken?
Ich gehe aus dem Raum und schreie ins Kissen.

4. Welches Bedürfnis war in dem Moment unerfüllt und wie kann ich vorbeugend agieren?
Beispiel: Bedürfnis Schlaf => Ich gehe früher ins Bett.

Auch wenn Kinder natürlich oft robuster sind als wir annehmen, ist es natürlich unsere Verantwortung, im Großen und Ganzen erziehungskompetent mit ihnen umzugehen. Wichtig ist mir allerdings, aus dem Thema Erziehung keine Wissenschaft zu machen, sondern ein gesundes Bauchgefühl zu entwickeln, wie du mit deinem Kind umgehen möchtest. Deshalb habe ich all mein Wissen in den Bindungskurs gesteckt und gebe dir gebündelt weiter, was du als Mama/Papa brauchst, um dein Kind sicher begleiten zu können.

Du kommst durch den Kurs vom Wissen in die Umsetzung und ins Fühlen, weil ich dir darin durch zahlreiche praktische Beispiele zeige, wie du auf dein Kind in Konfliktsituationen reagieren kannst:

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