Fast alle Paare bestätigen: SOBALD KINDER DA SIND, WIRD DIE PARTNERSCHAFT ZU EINER GROßEN HERAUSFORDERUNG. Deine Ressourcen und auch die Ressourcen deines Partners werden knapp und du bist nicht selten gezwungen, deine Bedürfnisse zurückzustellen.

In diesem Artikel möchte ich dir Wege zeigen, mit deinem Partner konstruktive Auswege aus Konflikten zu finden. Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen, weil Kinder durch destruktiven Streit in der Partnerschaft sehr belastet werden können. Kinder fühlen sich sehr schnell schuldig, wenn Eltern sich streiten. Es lohnt sich deshalb Kindern vorzuleben, dass Konflikte konstruktiv gelöst werden können.

Folgende Tipps sind in eurer Partnerschaft und Elternschaft vielleicht hilfreich:

Tipp 1: Gefühle gewaltfrei zum Ausdruck bringen:

Du spürst ein starkes Gefühl, bist stinkesauer, traurig oder richtig enttäuscht, weil dein Partner sich nicht deinen Wünschen entsprechend verhalten hat? Er hat was gemacht und am leichtesten ist es für dich, ihn dafür verantwortlich zu machen, dass du dich jetzt so fühlst? Am liebsten möchtest du diesem VORWURF gleich Luft machen oder du möchtest in FORM VON PASSIVER AGGRESSION zeigen, dass dein Partner etwas falsch gemacht hat. Vielleicht ziehst du dich auch einfach in dir zurück oder zeigst ihm die kalte Schulter? All diese Strategien führen zu einen Bruch in eurer Verbindung und all diese Strategien verunsichern dein Kind.

Versuche deshalb lieber erstmal nichts zu sagen, tief durchzuatmen, den Raum zu verlassen und dich zu beruhigen. Manchmal hilft es z.B. in den Austausch mit einer FreundIn zu gehen, ein Glas Wasser zu trinken oder einen kleinen Spaziergang zu machen. Du kannst dich auch kurz aufs Bett legen und dich dabei entspannen.

Wenn du etwas beruhigter bist versuche auf deinen Partner zuzugehen und in Ich-Botschaften über dein Gefühl zu sprechen:
„Ich war/bin wütend, weil ich überfordert war und Unterstützung gebraucht hätte/brauche. Es würde mir so helfen, wenn ich bei XY deine Hilfe hätte.“

Tipp 2: Verständnis haben und Kompromisse finden:

Streit in der Partnerschaft ist immer ein Zeichen dafür, dass beiden Partnern gerade etwas „fehlt“. Die Lösung ist gegenseitiges VERSTÄNDNIS. Versuche beim nächsten Streit, die folgenden Tipps anzuwenden:

1) Gefühl als wichtiges Signal sehen: Wenn dein Partner diese Gefühle in dir auslöst frage dich zuerst: „Was fehlt mir gerade?“ und kommuniziere dann in Ich-Botschaften (s. Tipp 1)

2) Dein Partner hat/hatte in diesem Moment auch Bedürfnisse z.B. das Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung?

=> LÖSUNG:
Beide Partner nehmen das jeweils andere Gefühl und Bedürfnis mit Verständnis an, weil beide Bedürfnisse gleichberechtigt sind.

Beispiel:
„Ich verstehe, du warst richtig wütend und hättest meine Hilfe gebraucht.“
„Ja, ich kann ja nachvollziehen, dass du Ruhe brauchst.“
KOMPROMISS:
„Was hältst du davon, wenn ich hier noch eine halbe Stunde für die Kinder da bin und du dich solange ausruhst? Danach könntest du mir dann helfen.“

WICHTIG: Wenn ein Kompromiss gefunden wird, ist es die Aufgabe von beiden Partnern, diesen voll und ganz anzunehmen. Gib deinem Partner dann das Gefühl, dass es völlig in Ordnung ist, sich jetzt auszuruhen/Hilfe zu brauchen. Versuche deinem ParterIn voll und ganz zu gönnen, dass er sich jetzt um sein Bedürfnis kümmert.

PARTNERSCHAFT heißt auch manchmal seine Bedürfnisse aus Liebe zum Partner zu 50 Prozent hinten anzustellen, damit beide gleichberechtigt etwas von dem bekommen, was sie brauchen.
SO GEWINNEN BEIDE! ALLERDINGS NUR WENN BEIDE BEREIT sind, zu 100 Prozent hinter dem Kompromiss zu stehen und sich nicht als Verlierer zu sehen.

Wie ihr Kompromisse finden könnte, ohne einen Bruch in eurer Verbindung auszulösen möchte ich dir jetzt an 3 Beispielen zeigen:

Beispiel 1: Streit aufgrund von fehlender Wertschätzung

Viele Menschen fühlen sich von ihrem PartnerIn nicht gesehen oder gehört.  Du kannst deinen ParterIn darum bitten, dass er dich wertschätzt, gleichzeitig ist dein ParterIn nicht dafür verantwortlich, dass du dich gesehen und gehört fühlst. Wichtig ist es deshalb, dass du dich erstmal selbst siehst, hörst und wertschätzt. Damit du selbst mehr Liebe für dich empfindest, kannst du folgendes tun:

DAS KANNST DU TUN:
1) Schreibe dir Listen und sage dir täglich vor, was dein Partner an dir so sehr liebt und was du selbst an dir liebst. Versuche dich zu fühlen, dich liebevoll zu behandeln, gut zu dir zu sein. Pflege dabei deinen Geist durch liebevolle Gedanken.

2) Mach dir klar und sprich mit deinem Partner darüber, was eure Partnerschaft besonders macht, warum ihr so ein gutes Team seid. Erinnere dich daran, warum ihr euch gegenseitig ausgesucht habt und fühle diese Gefühle erneut. Lass es zu!

3) Zeige Dich offen und ehrlich mit deiner Scham und deinen Ängsten.

Beispiel:
„Ich schäme mich so sehr, doch ich habe Angst vor xy. Ich habe so Angst davor, dass xy.
„Ich brauche Sicherheit und das Gefühl, dass nichts zwischen uns kommt. Es würde mir helfen, wenn xy.“
„Wäre es für dich möglich, mir manchmal zu sagen, was du an mir magst?“
„Es hat nichts damit zu tun, dass ich dir nicht vertraue. Die Gefühle liegen bei mir. Deine Hilfe, damit umzugehen, wäre eine große Erleichterung für mich.“
Sobald du dich „nackt“ gemacht hast und dein Partner ehrlich weiß, wie du dich damit fühlst und was du brauchst, kann er dich dabei begleiten und unterstützen. Ansonsten sieht er dein Verhalten eher als Angriff und hat das Gefühl, dass er etwas falsch macht.

Sobald du es ausgesprochen hast, nimmst du deine eigene Scham & Verlustangst an. Du stehst zu dir!
DAS IST DANN PURE SELBSTLIEBE! Es lohnt sich, seine Gefühle zu benennen und auszusprechen. Trau dich, dich deinem PartnerIn wirklich zu öffnen.

Beispiel 2: Nörgeln und Meckern reduzieren:

Fall 1: „Der Müll quillt über, bald läuft er alleine runter. Es nervt mich wirklich, dass ich dich immer daran erinnern muss.“ – „ Als würdest du immer gleich alles erledigen, du machst xy auch nicht immer gleich!“

Kennst du das? Rechnet ihr euch auch gegenseitig vor, welche Aufgaben ihr übernehmt? Ich kenne Paare, die sogar Strichlisten für bestimmte Tätigkeiten im Haushalt führen, damit es „fair“ bleibt.

Fall 2: „Nie sagst du mir, dass du mich liebst. Immer muss ich dich daran erinnern.“ – „Wenn du mich daran erinnerst, habe ich erst recht keine Lust mehr, Dir das zu sagen.“

In beiden Fällen und in der Partnerschaft im Allgemeinen wird nicht selten versucht, solange an dem anderem rumzunörgeln, bis er sich nicht mehr angenommen fühlt, wie er ist.

Eigentlich wollen beide Partner nichts mehr, als es dem anderen Recht zu machen (häufig ohne darüber zu sprechen). Jeder versucht sein Bestes und umso empfindlicher ist der Partner/man selbst dann, wenn der andere trotzdem immer wieder etwas zum Nörgeln findet.

Ich habe eine Anregung für dich! Versuche dieses Wochenende deinen Partner, mit all seinen Macken und nervtötenden Eigenschaften so zu lassen, wie er ist. Äußere ein Wochenende keinerlei Kritik und achte darauf, was dann passiert.

Ich glaube, dass über die gute Stimmung dann wieder sehr viel mehr Nähe entstehen kann. Es lohnt sich manchmal einfach nicht, seine eigene Überforderung am Partner auszulassen. Jedes Mal entsteht dann das Gefühl des „nicht Genügens“. Betone stattdessen, wie sehr du dich über Dinge freust, die dich unterstützen.

Tipp 3: Gespräche über fehlende Nähe:

Ihr beide seid selbst so eingebunden, dass Intimiät und Nähe völlig zu kurz kommen. Oft sind es die Mamas, die selbst sehr erschöpft sind und deren Bedürfnis nach körperlicher Nähe weitgehend gestillt ist, weil das Kind viel körperlicher Nähe schenkt und braucht.

Häufiger sind es die Väter, denen dann körperlicher Nähe, Sexualität und Intimität fehlt. Nicht selten kommen Väter schlecht damit klar, dass sie nicht mehr die gesamte Aufmerksamkeit ihrer Partnerin genießen. Sie fühlen sich alleine, ausgeschlossen und ungeliebt. Verstärkt wird das Ganze insbesondere dann, wenn sie selbst wenig Mutter- oder Vaterliebe bekommen haben.

Frauen berichten dagegen in meinen Paarberatungen häufig davon, dass ihnen die innigen Gespräche und der liebevolle Umgang fehlt. Manchmal fehlt ihnen auch das Gefühl, von ihrem ParterIn begehrt zu werden.

Im Grunde fehlt Mann und Frau im übertragenen Sinne Nähe und Liebe. Entscheidend ist deshalb die Kommunikation darüber, wie ihr euch hier gegenseitig unterstützten könnt.

Das kannst du tun:

  • Frage empathisch nach, was ihm genau fehlt und zeige einfühlsam Verständnis.
  • Nehmt euch jeden Tag, durch ein Ritual, kurz Zeit für Euch. Z.B. abends auf der Coach.
  • Legt öfter mal eure Handys weg und lasst den Fernseher aus.
  • Zündet Kerzen an und hört Euch aktiv zu. Umarmt euch jeden Tag mind. 1 mal sehr lange, damit ihr eure Nähe spürt.
  • Geht gemeinsam spazieren und in die Natur, damit ihr Zeit habt, euch ECHT zuzuhören und euch gegenseitig seelisch zu spüren.
  • Findet Kompromisse zwischen körperlicher Nähe und geistiger Nähe.

Tipp 4: Me-Time:

Distanz ist für die Liebe in der Paarbeziehung unglaublich wichtig. Lebt euren Kindern vor, wie sich jeder von euch auch mal um sich selbst kümmert und verbalisiert eure Strategien vor den Kindern:

„Ich gehe heute Abend mit xy Essen. Da rede ich mit meiner FreundIn, weil mir das gut tut. Danach komme ich nach Hause und freue mich wieder sehr auf euch.“

„Ich gehe jetzt spazieren. Ich brauche frische Luft und Bewegung. Gerade bin ich etwas erschöpft und brauche eine Pause. Danach bin ich wieder ganz glücklich und zufrieden.“

Sollte dein PartnerIn oder du selbst Schwierigkeiten dabei haben, diese MeTime umzusetzen, gib ihm/ihr einen liebevollen A…tritt. Manchmal hiflt es, wenn liebe Menschen einen zu seinem Glück zwingen. Ich habe schon viele Paare in der Paarberatung begleitet, die z.B. feste Wochenrituale eingeführt haben.

Beispiel:

  • Samstag früh ist Papazeit. Da geht er zum Sport.
  • Freitag Nachmittag ist Mamazeit. Da geht sie zum Yoga.

Kinder lernen über dieses Vorgehen am Beispiel eurer Paarbeziehung, sich um sich selbst zu kümmern und später ebenso diese Strategien in ihrer Paarbeziehung anzuwenden. Es lohnt sich also sehr für euch selbst und für eure Kinder.

Fazit:

All dieses Vorgehensweisen ermöglichen deinem Kind zu lernen, wie Konflikte konstruktiv gelöst werden können. Außerdem überträgt sich dieser konstruktive Umgang mit Konflikten auf das Klima in eurer Familie. Schafft auch durch eure Paarbeziehung ein liebevolles Umfeld und sorgt darüber für eine positive Atmosphäre, nicht nur für euch selbst, sondern auch für eure Kinder.

ES LOHNT SICH, diese Herausforderung anzunehmen.  

Für eine friedvolle Kindheit – für mehr Einfühlung und Verbundenheit!

Alles, alles Liebe, Martina

Schreib mir gerne in den Kommentaren:
WELCHE STRATEGIEN HABT IHR IN EURER PAARBEZIEHUNG FÜR EUCH GEFUNDEN?

 

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Ich freue mich sehr auf dich!

Deine Martina

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