Zahlreiche Eltern und Kinder durfte ich bei diesem wichtigen Thema in der Beratung, in der KiTa und auch in der Schule schon begleiten.
Ich durfte unterschiedlichste Erfahrungen mit gefühlsstarken und hochsensiblen Kindern machen und feststellen, dass die Theorie zwar hilft, jedoch der Alltag eine große Herausforderung ist und viel Unterstützung braucht.
Was Eltern mit gefühlsstarken und hochsensiblen Kindern leisten, ist enorm.
Nicht selten trifft Eltern sogar ein unsanftes Urteil, sie hätten etwas mit ihrem Kind “falsch gemacht” und genau deshalb möchte ich in diesem Blogbeitrag Bewusstsein schaffen und aufklären.
Gerade in den letzten beiden Jahren erreichen mich verstärkt Beratungsanfragen zu diesem Thema und ich erhalte auch persönliche Nachrichten mit dem Wunsch nach mehr Aufklärung.
Hochsensibel oder gefühlsstark? Was ist eigentlich der Unterschied?
Die Begrifflichkeit spielen aus meiner fachlichen Sicht weniger eine Rolle, als der Umgang mit den besonderen Empfindungen des Kindes. Es ist jedoch hilfreich, einen Blick auf die Definitionen der verschiedenen Begriffe zu werfen.
Grundsätzlich versuchen alle ForscherInnen und AutorInnen durch eine Einordnung Eltern Sicherheit für den Umgang mit den Besonderheiten ihres Kindes zu geben.
Viele Eltern lernen so einen kompetenteren Umgang mit den besonderen Fähigkeiten des Kindes und kommen in den Austausch mit anderen Eltern.
Hochsensible Kinder
Die Forscherin Elaine Aron forscht zu dem Themenkomplex Hochsensibilität seit 1996. In ihrem Buch „Sind sie hochsensibel?“ (2005) erklärt sie, dass es sich bei Hochsensibilität um eine genetische Veranlagung handelt (häufig ist auch ein mind. ein Elternteil hochsensibel).
Das besondere Merkmal von „Hochsensibilität“ ist, dass das Gehirn viel mehr Reize gleichzeitig aufnimmt. Es fehlt sozusagen ein „Filter“, der verhindert, dass sehr viele Reize gleichzeitig aufgenommen werden, worüber im Gehirn eine erhöhte Reizverarbeitung stattfindet.
Hören, sehen, riechen, schmecken, fühlen „ohne Filter“ ist anstrengend von Geburt an. Es wird vermutet, dass ca. 20 Prozent aller Menschen hochsensibel sind.
Fachbegriff „Sensory Processing Sensivity“
Dieser komplexere Reizverarbeitungsprozess führt dazu, dass Kinder schnell überfordert sind und daraus resultierend bestimmte Verhaltensweisen / Gefühlsausdrücke zeigen.
Es gibt Kinder, die sich deswegen eher in sich zurückziehen und andere Kinder, die ihre Gefühle stark nach außen richten. Sensory Processing Sensivity bezieht sich stark auf das, was sich im „Inneren“ abspielt.
Gefühlsstarke Kinder
Die Therapeutin Mary Kurcinka prägte diesen Fachbegriff schon 1992, zudem geht auch Nora Imlau in ihrem Buch „So viel Freude, so viel Wut“ (2018) genauer auf Gefühlsstärke ein. Genau wie Hochsensibilität besteht auch Gefühlsstärke bei Kindern von Geburt an. Dieser Begriff bezieht sich stark auf das Verhalten des Kindes. Merkmale sind z. B.:
- intensives Erleben und Ausdrücken von Gefühlen
- sehr willensstark
- Reizverarbeitung wie bei Hochsensibilität
- brauchen ein ausgeprägtes Sicherheitssystem mit klaren Routinen und Abfolgen
- benötigen gleichzeitig viel Raum für Autonomie
- große Schwierigkeiten mit Übergängen und Trennungssituationen
Der Unterschied zu ADHS / ADS: Auch Kinder mit ADHS und ADS sind reizoffen, doch kommt hier noch hinzu, dass sich diese Kinder ganz besonders schwer konzentrieren können und zu einer inneren Ruhe finden können.
Der Vorwurf “Was macht dein Kind denn für ein Theater?”
KEIN KIND AUF DIESER WELT MACHT EIN THEATER! JEDES KIND VERSUCHT DURCH SEIN VERHALTEN FÜR SICH ZU SORGEN und es braucht die Hilfe seiner Bezugspersonen, mit diesen starken Gefühlen umzugehen.
Gefühlsstarke und hochsensible Kinder brauchen hier NOCH MEHR Hilfe.
Es gibt viele Kinder, die Dinge intensiver wahrnehmen, als andere Kinder. Im fachlichen Diskurs wird hier von einer sogenannten “Reizoffenheit” gesprochen, worüber Kinder Situationen, Stimmungen, visuelle und akustische Reize und körperliche Empfindungen viel stärker empfinden, als andere Kinder.
Es handelt sich hier um eine genetische Disposition, die diese Empfindungen im Kind hervorbringt. Eltern haben hier absolut nichts “falsch” gemacht, sondern brauchen lediglich ganz viel Verständnis, Unterstützung und Hilfe von außen.
Es gibt natürlich auch viele gefühlsstarke und hochsensible Erwachsene, die meist lernen mussten, ihre Gefühle “wegzudrücken”.
Woran du erkennst, ob dein Kind gefühlsstark / hochsensibel ist
Besonders am Herzen liegt mir bei meiner Arbeit Kinder NIEMALS in Schubladen zu packen. Jedes Kind ist besonders, so wie es ist und gleichzeitig hilft es Eltern manchmal zu wissen, dass auch andere Kinder besonders starke Gefühle und Empfindungen haben.
Deshalb mache ich ein paar Verhaltensbeispiele, die bei Gefühlsstärke und Hochsensibilität häufig auftreten:
- Nähte an der Kleidung werden als extrem unangenehm empfunden.
- Socken oder enge Schuhe sind sehr unangenehm.
- Nur bestimmte Kleidung, die besonders angenehm ist wird getragen.
- Lautstärke, Licht und Gerüche können zu Überforderung führen.
- Ungewohnte Situationen sind zunächst kaum erträglich, weil so viele Reize auf das Kind einprasseln.
- Trennungsängste sind ausgeprägter als bei anderen Kindern, da das neue Umfeld zunächst gefährlich wirkt.
- Alle Gefühle werden stärker wahrgenommen und entsprechend stärker zum Ausdruck gebracht.
- Ein verändertes Umfeld kann Stress auslösen und braucht danach viel Rückzug und Bindung
Was Eltern mit gefühlsstarken und hochsensiblen Kindern brauchen
Eltern brauchen in diesen Situationen…
- Verständnis dafür, dass die Situation anstrengend ist
- Unterstützung, um sich selbst auch mal ausruhen zu können
- Bewusstsein für die positiven Seiten der Gefühlsstärke und Sensibilität
- Sicherheit und ausreichend Informationen, um mit den starken Empfindungen umgehen zu können
- Klarheit über eigene Bedürfnisse und die Bedürfnisse des Kindes
- Ruhe und Entspannung, um immer wieder mit neuer Energie dieser Herausforderung zu begegnen.
Das letzte, was Eltern in dieser Situation brauchen ist Verurteilung von außen!
Ich rufe deshalb auf für ganz viel Einfühlung und Verständnis, wenn du in deinem Bekanntenkreis oder in der Öffentlichkeit eine solche Situation wahrnimmst.
Statt: “Stell dich jetzt nicht so an und reiß dich zusammen!”…
… die Sätze: “Ich sehe dich mit all deinen Gefühlen! Ich helfe dir einen Weg zu finden, wie du diese ausdrücken kannst, ohne anderen Menschen zu schaden.”
Hochsensible und gefühlsstarke Kinder KÖNNEN sich in vielen Situationen nicht “zusammenreißen!” Sie werden von ihren Gefühlen übermannt! Sie sind in großer Not und brauchen deine Hilfe. Oft wird gerade gefühlsstarken Kindern vorgeworfen, sie würden ihre Eltern manipulieren.
Bitte vertraut auf dein Bauchgefühl und mache dir immer wieder bewusst:
- Dein Kind möchte es schaffen und braucht dein Hilfe!
- Dein Kind empfindet stärker als andere Kinder und braucht deshalb mehr Sicherheit und Zeit.
- Dein Kind ist wertvoll, genau so wie es ist.
- Dein Kind kann hat mit seiner Feinfühligkeit ganz viele wundervolle Stärken und lebt besonders achtsam und bewusst.
Besondere Fähigkeiten von gefühlsstarken und hochsensiblen Kindern
Ganz viel Stolz und Liebe spüre ich oft, wenn ich mich mit Eltern über ihre gefühlsstarken und hochsensiblen Kinder unterhalte. Ganz besondere Fähigkeiten entwickeln Kinder nämlich häufig über ihre genetische Veranlagung.
Gefühlsstarke und hochsensible Kinder können:
- Stimmungen besonders schnell aufnehmen und darüber spüren, ob ihnen ihr Umfeld gut tut.
- Beziehungen besonders intensiv leben und Liebe für andere Menschen besonders stark empfinden.
- Lebensfreude besonders stark empfinden und zum Ausdruck bringen.
- Gefühle anderer Menschen besonders sensibel wahrnehmen und darüber besonders feinfühlig reagieren.
Was gefühlsstarke und hochsensible Kinder brauchen
Kinder brauchen in diesen Situationen…
- körperliche Nähe bei ihren Bezugspersonen
- viele Gewohnheiten (räumlich und sozial)
- Transparenz über Dinge, die auf dein Kind zukommen
- ein sogenanntes Sicherheitskonzept, das immer nach einem ähnlichen Muster abläuft
- Strategien, um mit allen starken Gefühlen umzugehen
- Führung und Orientierung in herausfordernden Situationen
- Bezugspersonen, die ihr Verhalten nicht negativ bewerten
- Die innere Sicherheit ihrer Bezugspersonen, dass alles gut ist.
- Raum für starke Gefühle und gleichzeitig klare Vorgaben
- Reduzierter Medien- und Zuckerkonsum
- Ausgebildetes Fachpersonal in Bildungseinrichtungen, die Kindern mit Einfühlung begegnen können.
Wie ist das bei euch?
Dein Kind reagiert in manchen Situationen, die für andere Menschen oder Kinder “normal” sind extrem panisch und mit starken Gefühlen?
Du bist selbst schon manchmal beschämt, weil auch du die Reaktion als “sehr stark” empfindest?
Lasst uns in den Kommentaren in einen offenen Austausch kommen, damit Eltern und Kinder mit diesem Thema mehr Einfühlung, Unterstützung und Akzeptanz erfahren.
WELCHE ERFAHRUNGEN HAST DU MIT DEINEM GEFÜHLSSTARKEN / HOCHSENSIBLEN KIND?
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Hallo Martina,
danke für deinen Beitrag. Ich beschäftige mich grad sehr mit diesen Begriffen, da ich meine eigenen Gefühlsausbrüche kaum noch unter Kontrolle hatte, wenn meine dreijährige Tochter wütet oder den ganzen Tag „launisch“ und quengelig ist.
Ich nehme an, dass wir beide hochsensibel/gefühlsstark sind. Was dazu führt, dass wir uns gegenseitig „hochpuschen“. Ich bemühe mich jetzt meine Reaktion auf ihre Gefühle zu senftigen.
Sie ist sehr auf mich bezogen, leidet (immer noch) unter Trennungsangst. Neue Situationen, grad wenn viel los ist, mag sie eher nicht. Sie ist da sehr zurückhaltend. Aber einmal angekommen, übernimmt sie auch gern das Kommando. Daher ist sie eigentlich nicht schüchtern, wie ich es selbst bin.
Die drei Jahre haben mich viele Nerven gekostet und leider kam ich erst in den letzten Monaten auf die Recherche.
Leider empfinde ich das Leben einfach nur anstrengend und hab sehr wenige Momente als schön empfunden.
Ich versuche jetzt an mir selbst zu arbeiten, um auch ihr helfen zu können.
Liebe Grüße aus Italien
Janina
Liebe Janina,
von Herzen DANKE für dein Vertrauen und deinen Kommentar! Oh je, es ist bestimmt sehr erschöpfend für dich gewesen und umso stolzer darfst du auf dich sein, dass du jetzt einen neuen Weg einschlage möchtest, um dich und und dein Kind sicherer begleiten zu können. Im Januar biete ich für Eltern mit gefühlsstarken und hochsensiblen Kinder eine Gruppe an, in welcher ihr euch gegenseitig austauschen könnt und die ich fachlich begleite. Vielleicht ist das dann eine Entlastung für dich.
Ich hoffe, das Beste für sie und auch für mich zu machen.
Die Gruppe hört sich sehr interessant an.
Ich danke dir für deine Beträge und Ratgeber.
Liebe Martina,
meine ältere Tochter (5) war seit ihrer Geburt offensichtlich fordernder als andere Kinder. Spätestens als sie bereits mit einem Jahr heftigste, teils bis zu 2 Stunden andauernde, Wutanfälle hatte, sie unter dem Nachtschreck litt und die Abholsituation in der Kita dauerhaft schwierig war (Probleme mit Übergängen) u.v.m., wusste ich, dass sie anders ist. Ich bin mir noch immer nicht sicher, ob unser Umfeld, insbesondere die Familie (Großeltern etc.) das auch verstanden hat. Ich war jedenfalls sehr erleichtert darüber, als ich bei meinen Recherchen auf den Begriff „Gefühlsstärke“ gestoßen bin. Da mein Mann Anzeichen eine Hochsensibilität hat und ich als Kind ebenfalls oft mit starken Gefühlsausbrüchen reagiert habe, hat unsere Tochter wohl einen schönen Genmix abbekommen… Noch mehr überzeugt war ich von der Gefühlsstärke der Großen seit der Geburt unserer Kleinen (1,5 Jahre). Sie ist ganz anders: ruhig, zufrieden, „pflegeleicht“ und wenn sie sich einmal ärgert, hat dies bei Weitem nicht die Auswirkungen wie bei der Großen. Eine der schwierigsten Auswirkungen ist für mich das ständige Hauen. Wenn unserer Tochter etwas nicht passt, sie sich selbst wehgetan hat, sie Aufmerksamkeit will oder sich einfach nur ärgert, werden wir gehauen. Leider auch (aber mittlerweile zum Glück immer seltener) ihre kleine Schwester. Natürlich versuchen wir ihr zu erklären, dass das nicht geht, wir das nicht wollen und schlagen Alternativen vor (Boxsack, Kissen, Stampfen etc.). Diese wirken aber kaum und im Affekt denkt sie natürlich auch gar nicht daran. Auch, dass unsere Gefühlsstarke kaum Schlaf braucht, ist sehr belastend. Meinem Mann und mir bleibt dabei abends selten Zeit für uns und wenn doch, sind wir oft zu erschöpft, um noch etwas zu erledigen und besprechen dann nur noch das Notwendigste. Sie braucht noch immer Einschlafbegleitung, weil sie gerade abends nach wie vor Körpernähe braucht, um sich wohlzufühlen und runterzukommen. Die „klugen“ Ratschläge kenne ich auch nur zu gut. Diese bewirken bei mir jedoch oft lediglich, dass ich das Gefühl bekomme, alles falsch zu machen, für „dumm“ gehalten zu werden (als hätten wir nicht schon alles versucht!) und schuld zu sein am Verhalten meiner Tochter. Ich höre dann immer wieder, dass sie „nach Grenzen schreit“ und wir zu lasch erziehen, ihr zu viel durchgehen lassen. Dabei versuchen wir nur abzuwägen, wann es sich lohnt bzw. es wirklich geboten ist, eine Grenze zu ziehen. Unsere Tochter war von Anfang an sehr selbständig und hat(te) die meisten Wutanfälle, wenn sie etwas nicht alleine machen durfte und wir vorgefriffen haben. Also warum hier diskutieren? Wenn sie sich etwas zutraut, ist es doch wunderbar, wenn sie es selbst probiert, soweit es nicht zu gefährlich ist. Ein großes Thema ist bei uns auch die Essenssituation: Wir bemühen uns, immer etwa um die gleiche Zeit zu Essen. Das interessiert unsere Tochter jedoch recht wenig. Wenn sie keinen Hunger hat, setzt sie sich nicht an den Tisch. Ich halte wenig davon, sie zu zwingen. Wir sagen ihr mittlerweile lediglich, dass wir bald den Tisch abräumen, wenn wir fertig sind. Manchmal kommt sie dann doch noch, aber nicht immer. So müssen wir uns jeden Tag neu einstellen und wenn wir denken, jetzt haben wir für ein bestimmtes Thema eine Strategie gefunden, werden wir beim nächsten Mal wieder vor einer wütenden 5jährigen stehen, weil sie sich nicht auf „Strategien“ und „Erziehungsmethoden“ einlässt und diese schnell durchschaut. Auch wenn es „anstrengend“ ist, werde ich weiter recherchieren und versuchen, meine Tochter weiterhin zu begleiten, auch wenn ich es nicht immer schaffe, so zu reagieren, wie ich es mir idealerweise vorstelle und auch mal Dinge sage, die ich hinterher sehr bereuhe. Aber meine Tochter ist stark und kann auch viel aushalten. Und auch, wenn selbst das machmal aufgrund der Heftigkeit wehtut, freue ich mich immer sehr, wenn sie mich anspringt, ganz fest umarmt bzw. fast erwürgt und dabei schreit; „Mama, ich lieb dich so!“.
Ich danke dir so sehr fürs Teilen und bin ganz gerührt zu lesen, wie bedürfnisorientiert du auf deine Tochter reagierst. Es ist ein Geschenk für deine Tochter, dass sie von dir so begleitet wird!!! Dein Kommentar ist bestimmt so wertvoll für ganz viele Eltern!
Hallo Karin,
danke für den Kommentar. Beim Lesen deines Kommentares dachte ich „das könnte ich geschrieben haben“ – unser Alltag ist sehr ähnlich. Ich finde es so wichtig mehr Transparenz in die Gesellschaft zu bringen, weil es immernoch viel Unverständnis in der Gesellschaft gibt, die einen an manchen Tagen zweifeln lassen.
Auch unser erstes Kind ist gefühlsstark und hochsensibel. Wenn du Lust hast können wir uns gerne weiter austauschen 🙂
Du Liebe,
wie schön, dass ihr euch gerne gegenseitig austauschen und unterstützen möchtet. Ja, es darf noch viel transparenter in der Gesellschaft damit umgegangen werden, ebenso die Aufklärung dazu. Eure Kinder sind so wertvoll und sind richtige Schätze! Alles Liebe!
Du sprichst mir so aus der Seele. Mein Grosser, inzw. 7, verhält sich genau wie Deine Grosse. Auch bei mir machte es klick, als die Kleine kam. Jede “ Strategie “ ,die Besserung bewirkt, wird nach kurzer Zeit torpediert und hilft nicht mehr.
Umschalten von Schulalltag auf Wochenende ist der Supergau…mind. 1 Tag vom WE gibt es viel Streit und Unzufriedenheit. Da müssen wir emotional sehr flexibel sein.;) Anstrengend. Mein Sohn möchte alles bestimmen. Wir können endlos Diskussionen führen, warum wir etwas so und nicht so machen Meiner Tochter, inzw. 5, erklär ich es, sie denkt kurz nach und dann kommt ein“ ok“. ( Wobei es momentan auch schwieriger ist, da das Alter herausfordernd ist und sie sich einiges vom Bruder abgeguckt hat.)
Beiträge wie Deiner beruhigen mich, lassen mich unseren bisherigen Weg reflektieren und ich weiss, wir machen nicht alles richtig, aber haben definitiv den richtigen Weg eingeschlagen.
Ich ordne mich übrigens auch als hochsensibel ein, wurde nur nie als Kind erkannt. Lerne somit mit meinem Sohn mit.
Liebe Kathrin,
ein herzliches Dankeschön für das Teilen deiner Erfahrungen! DAs ist so wertvoll für andere Eltern. Es freut mich, dass du Schritt für Schritt deinen Weg mit deiner Familie gehst und auch dich immer besser kennenlernst. Das darf seine Zeit brauchen. Viel Kraft und Freude für dich und deine Familie! Alles Liebe!
liebe martina,
ich bin selbst hochsensibel und habe eine 7jährige hochsensible tochter. ich habe durch meine hochsensibilität und vor allem ihr nichterkennen eine lange leidensgeschichte hinter mir. mittlerweile lebe ich meine hochsensibilität mit all ihren ganz ganz wunderbaren möglichkeiten sehr positiv. mit der hochsensibilität meiner kleinen gab es nie probleme, da es für mich klar ist, ihr das zu geben, was sie brauchte. das schöne ist, dass ich dadurch auch lernen konnte, MIR das zu geben, was ich brauche.
dir möchte ich ein großes kompliment aussprechen. das ist einer der wenigen artikel über hochsensibilität, der dinge nicht vermischt und klar beschreibt worum es hierbei geht.
jetzt habe ich noch eine frage. mir ist deine abgrenzung zwischen hochsensibilität und gefühlsstark nicht klar. meine tochter sind beide hochsensibel UND gefühlsstark laut deiner beschreibung. gibt es auch menschen, die nur hochsensibel oder nur gefühlsstark sind? vielleicht könntest du das für mich näher ausführen ❤
und dann hätte ich noch eine frage zu autismus. sind menschen aus dem autistischem spectrum nicht auch reizoffen? und wo liegt hier der unterschied zur hochsensibilität?
ich freue mich wirklich sehr darauf, antworten auf diese fragen von dir zu bekommen.
herzliche grüße
romana
Pädagogin, Coach, Mama, hochsensibel ❤
Liebe Martina, ich habe keine Ahnung ob meine Frage hier beantwortet werden kann. Ich bin eine Oma und meine Enkelin macht mir Sorgen.
Vorab, es ist ein wunderbares Kind. Sie hat eine enorme Auffassungsgabe. Sie geht in die erste Klasse. Dort wurde Sie bereits mehrfach wegen Ihrem Sozialverhalten gerügt. Sie selber möchte in der Schule und auch zuhause immer an erster Stelle stehen. Der Sturkopf ist wohl enorm. Der Bruder ist 5 Jahre alt und sehr geduldig. Ein liebes und ruhiges Kind. Bei uns kann ich nichts Negatives sagen. Sie kommt nach der Schule zu uns zu m Essen. Dann macht Sie die Hausaufgaben und danach haben wir ca. 1 Stunde Zeit zum spielen oder lesen oder…… Es gibt keine Diskussionen, vielleicht mal wegen dem Essen aber sonst gar nicht.
Danach geht Sie heim. Ich würde ihr sehr gern helfen, weiß aber nicht wie. Ich kann auch nichts gegen die Eltern sagen. Wir versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden. Was können wir tun. Die Situation macht mich einfach traurig. Heute darf Sie nicht zu uns kommen weil in der Schule wieder Stress war. Die Mama möchte es mit ihr besprechen. Ich hoffe auf eine gute Idee.
Herzliche Grüße
Liebe Dori, oh je, ich kann gut verstehen, dass du dir darüber Sorgen machst. Wichtig ist immer hinter das Verhalten des Kindes zu schauen und herauszufinden, was deiner Enkelin vielleicht fehlen könnte. Könnte es sein, dass ihr die Orientierung und Klarheit fehlt? Manchmal brauchen Kinder einen klaren Rahmen und eine Richtung, welche Verhaltensweisen in Ordnung sind und oft haben sie noch keine bessere Strategie mit Gefühlen umzugehen. Ich gebe auch individuelle Beratungen und hätte im Februar wieder Termine frei. Diese Termine sind auch online möglich. Falls ich darüber noch irgendwie helfen kann, vereinbart gerne über das Online-System einen Termin. Alles, alles Liebe, Martina
Liebe Martina,
herzlichen Dank für all Deine wunderbare Arbeit. Nach deinen beiden Podcast-Folgen zum Thema gefühlsstarke Kinder und Nora Imlaus Buch zum Thema habe ich das Gefühl, meinen 4 jährigen Sohn besser zu verstehen. Wir bemühen uns von je her um ein bindungsorientiertes, einfühlsames Miteinander, aber nun kann ich viele Situationen noch besser aus seiner Perspektive einschätzen.
Ein Thema bereitet uns allerdings große Schwierigkeiten. Er ist sehr eifersüchtig auf seine kleine, fast 1 Jahr alte Schwester und seit geraumer Zeit fährt er ohne Unterlass Attacken gegen sie. Hauen, treten, schreien, Sachen wegreißen, umschubsen… So geht es den ganzen Tag, sobald sie in seine Nähe kommt und es bringt uns Eltern an unsere Grenzen. Meine Tochter kann sich oft kaum frei bewegen und ich weiß nicht mehr, was ich noch tun kann. Ich versuche ihm Raum zu geben, damit er sich nicht ständig bedrängt fühlt. Bemühe mich um regelmäßige Zeit zu zweit mit ihm. Versuche Einfühlung zu geben, viel Verständnis zu zeigen und ihm Handlungsalternativen zu zeigen. Aber nichts scheint durchzudringen.
Hast Du einen Tipp für uns? Gerne auch weiterführende Literatur, Podcasts, o.ä. zu dem Thema.
Nochmals ein großes Dankeschön, dass Du all Dein Wissen und Deine Erfahrungen weitergibst!
Beste Grüße, Marion
Liebe Marion,
Ich danke dir sehr für deine Wertschätzung für meine Arbeit und freue mich, dass ich euch da ein wenig unterstützen konnte! Und so wertvoll, der Einblick in euer Familienleben. Herzlichen Dank fürs Teilen!
Es ist sicher sehr anstrengend für dich gefühlt den ganzen Tag zu schauen, dass alle heile bleiben und die Bedürfnisse beider Kinder erfüllt werden! Du bist eine wundervolle Mama! Auch du hast deine Grenzen!
Auf meinem Instagram Account findest du noch mehr Beiträge zu gefühlsstarken und hochsensiblen Kindern. Gerne unterstütze ich euch auch beim beantworten von Fragen in meiner Leuchtturmsprechstunde auf Instagram am 11.03. um 10Uhr. Für eine individuelle Beratung stehe ich euch auch gerne zur Verfügung. https://www.etermin.net/mein-erziehungsratgeber.
Von Herzen alles Liebe für dich und deine Familie!
Ein wundervoller, sehr hilfreicher Beitrag für Eltern mit gefühlsstarken Kinder. Hochsensibilität ist ein wundervolles Thema und eine schöne Gabe, welche einen angebrachten Umgang erfordert. Für Eltern mit hochsensiblen Kindern nicht immer so einfach, weil die Kleiner ihre Eltern schon ganz schön an ihre Grenzen führen können. Leider wird Hochsensibilität oft als Fluch und Segen bezeichnet, was ich finde, eher eine Schublade ist aus der ein Hochsensibler rauskrabbelt, wenn er seinen Platz und eigenen Weg gefunden hat. Meist haben hochsensible Kinder auch hochsensible Eltern und wenn diese für sich selber stärker geworden sind, wird die Erziehung der Kleinen einfacher.
Liebe Heike,
so wundervolle Zeilen von dir zu diesem Thema! Ich danke dir sehr, dass du dies auch so unterstützt! Alles Liebe!
Hallo liebe Martina, so schön deine Zeilen und deine Antwort zu meinem Kommentar unter deinem Beitrag. Ich freue mich sehr darüber. Ja, ich denke, es können nicht genug Menschen sein, die Eltern dieser Kids auf ihre Art und Weise begleiten und unterstützen, und auch aufklären darüber, dass ihre Kids normal sind, so wie sie sind. Alles Liebe zu Dir und weiterhin viel Erfolg für Dein Tun.
Hallo Martina,
ich habe eine 3 jährige hochsensible Tochter und merke immer wieder, dass kaum Wissen über diese Thematik vorhanden ist. Selbst ich als gelernt Erzieherin kam weder in meiner Ausbildung (2009), noch im Laufe meines beruflichen Werdegangs auch nur ansatzweise in Berührung mit solchen Themen, was für mich mittlerweile echt erschreckend ist dort unbedingt Handlungsbedarf besteht. Erst als meine eigene Tochter das Licht der Welt erblickt wusste ich ziemlich schnell, dass irgendetwas „anders“ ist.
Nun möchte ich mich bei dir einfach nur bedanken, für dein Verständnis und das Wissen was du einem vermittelst. Mir kamen während des Lesens von deinem Beitrag echt die Tränen, weil ich mich zum ersten Mal richtig verstanden fühle. Also vielen herzlichen Dank für deine wundervolle Arbeit!
Liebe Stephanie,
oh, was für berührende Zeilen von dir! Ich danke dir so sehr für deine Wertschätzung und das Teilen deiner Erfahrung!
Es darf sich noch einiges in dem Bereich ändern und so schön, dass du ein Teil davon bist, es zu verändern.
Alles Liebe!
Hallo ihr Lieben! Unsere gefühlsstarke/hochsensible Tochter ist jetzt bald 10 Jahre alt. Heute wurde auf ihren Pausenspielplatz sämtliche Kletterbäume gefällt, um einem neuen Geschäft Platz zu machen. Die Kinder der ersten beiden Klassen waren extrem traurig. Unsere Tochter hatte nicht nur mit ihrem eigenen Schock, sondern auch mit den Gefühlen der anderen zu kämpfen. Das gibt oft unkontrolierbare Weinausbrüche (vorallem in großen Gruppen wo viele Gefühle sind). Für zu Hause haben vor schon recht gute Strategien. Aber in der Schule ist es oft schwer, wen unvorhergesehenes passiert… Gibt‘s Tips, wie man da zusätzlich helfen könnte?
Liebe Astrid,
solch eine Situation war sicher sehr herausfordernd für deine Tochter. Das bedeutet ein großer Verlust für sie, dann nimmt sie die Gefühle der anderen Kinder noch mit auf und ihre Routine in den Pausen ist stark gestört. Das in der Öffentlichkeit zu bewältigen, ist für dein Kind eine Mammut Aufgabe. Könnten evtl. ätherische Öle eine emotionale Unterstützung für sie sein? Oder andere Strategien, um das Nervensystem zu beruhigen? Gibt es denn Strategien von zu Hause, die sie auch in der Öffentlichkeit anwenden kann?
Deine Tochter benötigt mit 10 Jahren sicher auch noch Unterstützung von einer erwachsenen Person. Kannst du die Lehrkraft mit einbeziehen?
Für eine individuelle Begleitung biete ich Beratungsstunden an. Hier kannst du buchen https://www.etermin.net/mein-erziehungsratgeber
Und ich habe einen Onlinekurs rausgebracht-“ Gefühlsstarke und Hochsensible Kinder stärken“. https://mein-erziehungsratgeber.de/gh-kinder-kurs/
Alles Liebe für dich und deine Tochter!
Hallo ihr Lieben. Herzlichen Dank für diesen tollen Bericht. Wir haben eine 5.5 Jährige Tochter welche seit August den Kindergarten besucht. Sie leidet extrem unter der Trennungsangst und ist bislang schon 6 mal Nachhause gerannt während dem sie im Kindergarten draussen waren.
Verständnis von der Lehrperson kommt keine… heute hiess es, dass sie nun mal keine Prinzessin ist und machen kann was sie will. (Für mich eine indirekte Art um mir zu sagen, dass sie bei uns alles kann, was aber nicht stimmt)
Unsere Tochter leidet seit Herbst darunter gewisse Sachen anzuziehen und bei kaltem Wetter brauchen wir viel Geduld und Zeit um sie dementsprechend warm anzuziehen.
Ich weiss nicht mehr was ich machen kann damit sie versteht, dass der Kindergarten Pflicht ist und man nicht einfach gehen kann wenn man nicht mehr will.
Habt ihr evt. einen guten Rat für mich?
Liebe Petra,
ich habe mich sehr gefreut von dir zu lesen und bedaure die verspätete Antwort.
Danke für deine Zeilen und dein Vertrauen.
Für dich bringt es sicher viel Verunsicherung mit sich, vor allem, wenn dein Kind wieder nach Hause kommt und noch Mama Nähe braucht und die Erzieherin das überhaupt nicht nachvollziehen kann. Auch wettergerechte Kleidung anzuziehen und geduldig dabei zu sein ist eine riesen Herausforderung. Gerne möchte ich dich unterstützen, kann es jedoch besser in einem Rahmen einer persönlichen Beratung. Diese kannst du hier buchen https://www.etermin.net/mein-erziehungsratgeber
Die Bindung zu deinem Kind kannst du nach der Kita wieder stärken mit verschiedenen Ritualen, wie z.B. viel Kuscheln, gemeinsam Bücher anschauen etc. Auch der Bindungskurs von mir unterstützt Eltern mit der Bindung und Feinfühligkeit. https://bindungskurs.mein-erziehungsratgeber.de/
Führe gerne auch ein wertschätzendes Gespräch mit der Erzieherin, und erzähle ihr von deinen Sorgen und Nöten, und wie du gerne den Umgang mit der Trennungssituation handhaben möchtest.
Alles Liebe für dich und deine Tochter!