Hier sind 10 Tipps für die erste Zeit mit deinem Baby:

1. Deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse Ernst nehmen:

Um feinfühlig und intuitiv gesund auf deinen Säugling reagieren zu können, darfst du dich parallel darum kümmern, dass deine Bedürfnisse und Wünsche soweit erfüllt werden, dass du dich wohlfühlen kannst. Schaffe dir sobald wie möglich kurze Freiräume und bemühe dich darum, dass auch dein Partner oder eine weitere Bezugsperson einen engen Kontakt zu deinem Baby aufbauen kann.

Dein Kind wird ansonsten deine Überlastung und Unzufriedenheit spüren. Das ist leichter gesagt als getan, wird sich aber lohnen, da dein Baby deine Entspanntheit spüren wird. Berichten zufolge neigen zahlreiche Mütter dazu, sich selbst völlig aus den Augen zu verlieren und sich für ihren Säugling aufzuopfern. Dabei fällt es vielen Müttern schwer, ihre eigenen Bedürfnisse überhaupt noch wahrzunehmen, da diese von Hormonen überlagert sind.

Helfen kann dabei z.B., sich an die Zeit vor dem Baby zu erinnern: „Was hat mir damals gut getan? Was macht mich aus? Was musste ich damals tun, damit ich zufrieden mit mir bin?“ Das kann z.B. ein Treffen mit einer Freundin, ein fixer Sporttermin oder ein Theaterbesuch ohne Baby sein.

2. Körperkontakt (Haut-zu-Haut_Kontakt) und Blickkontakt:

Unbestritten ist die positive Auswirkung von zärtlichem Körperkontakt und Blickkontakt zum Baby. Studienergebnisse zeigen, dass sich z.B. die Körperwärme, Zuwendung und die Erregtheit der Mutter auf das Baby übertragen kann. Man spricht dabei von einer sogenannten Synchronisation zwischen Säugling und Bezugsperson. Nutze also insbesonders in der Anfangszeit, jede Sekunde direkten Körperkontakt zu deinem Baby zu haben (beim Stillen, durch ein Tragetuch etc.).

3. Kommunikation mit deinem Baby:

Sprich, singe und kommentiere, was du tust, und beschreibe die Umgebung. Das Gehör und die Sprachentwicklung deines Babys wird dadurch positiv beeinflusst. Darüber hinaus stehst du dadurch in einer konstanten Verbindung mit deinem Säugling.

4. Geistige Präsenz beim Baby:

Habe dein Baby aufmerksam „im Blick“ und beobachte, welche Signale dein Baby über Gestik, Körper und Mimik zeigt. Dazu gehört eine geistige Präsenz der Bindungsperson. Sehr kritisch ist dabei in unserer heutigen Zeit der ständige Blick auf das Handy, der Mütter davon, ablenkt die Bedürfnisse ihrer Babys wahrzunehmen.

5. Individuelle Signale des Babys lesen:

Du als Bezugsperson kannst schon nach kurzer Zeit mit deinem Baby am Besten interpretieren, was dein Baby braucht und wie es sich fühlt. Wann hat dein Kind Hunger? Wann möchte dein Kind spielen? Wann möchte es deine körperliche Nähe, wann kann es sich schon selbst beschäftigen?

6. Sofort auf die Signale reagieren:

Wenn du direkt auf Signale des Kindes reagierst, lernt dein Säugling, dass sein Verhalten nicht nutzlos ist und eine Wirkung hat. Dies ist der erste Schritt zur Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins und Urvertrauens. Die Gedächtnisspanne eines Säuglings ist noch sehr kurz, weshalb eine schnelle Reaktion erforderlich ist, damit das Baby eine Verbindung zwischen seiner Bedürfnisäußerung und deiner Reaktion herstellen kann.

7. Angemessen auf die Signale reagieren:

Welche Reaktionen angemessen sind, spürst du selbst am Besten. Nicht nur ein gleichgültiges oder unaufmerksames Verhalten, sondern auch ein übertrieben ängstliches Verhalten kann in diesem Falle als unangemessen gelten. Angemessene Reaktionen richten sich dabei häufig auch nach den Entwicklungsphasen deines Babys. So ist es immer wieder so, dass ein zweimonatiger Säugling noch unbedingt Körperkontakt zur Beruhigung braucht, wohingegen ein Krabbelkind bereits durch gutes Zureden beruhigt werden kann.

8. Lass dein Baby unter keinen Umständen schreien:

Es gibt sehr fragwürdige Schlafmethoden wie im Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ beschrieben sowie die „Freiburger Sanduhr-Methode“, die vorgeben, man solle das Kind über kontrollierte Zeiträume schreien lassen. Diese Vorschläge sprechen allerdings völlig gegen aktuelle Studienergebnisse der Bindungswissenschaft.

Das Bindungshormon Oxytocin, das durch Zuwendung der Eltern ausgeschüttet wird, ist im Moment des Schreiens unabdingbar, um das Stresshormon Cortisol abzubauen. Oxytocin wird auch ausgeschüttet, wenn sich das Baby nicht beruhigt, weshalb du unbedingt auch über einen sehr langen Zeitraum versuchen solltest, dein Baby zu beruhigen. So lernt dein Kind darüber hinaus, dass es angenommen wird, egal wie es sich fühlt.

9. Rhythmus und Rituale finden:

Bereits nach kurzer Zeit wird dein Säugling dir einen Rhythmus vorgeben, der deinen Alltag strukturiert und sowohl dir als auch deinem Baby Sicherheit und Orientierung geben kann. Schlafrituale, Spielriutale, Baderituale und Essensrituale zu ähnlichen Zeiten zeigen sich hierbei z.B. als sinnvoll und wirken beruhigend auf dein Baby. Auch Besuche zu bestimmten Zeiten können hier z.B. sinnvoll sein. Dies bedeutet allerdings keineswegs, dass diese Rituale nicht auch in Ausnahmefällen, zugunsten deiner Bedürfnisse, abgewandelt werden können.

10. Ermutige deinen Säugling von Anfang an:

Durch deine positive Mimik und ermutigende Gesten sowie Kommunikation spürt dein Kind, dass du ihm etwas zutraust. Ängstliches und überfürsorgliches Verhalten hingegen zeigt deinem Kind, dass es Angst haben sollte, Dinge auszuprobieren. Passe dein unterstützendes Verhalten an die jeweilige Entwicklungsphase des Kindes an und informiere dich darüber, wann dein Kind welche Fähigkeiten erlernt, um es entsprechend unterstützen zu können. Glaubensätze wie „Das schaffst du!“, „Das kannst du alleine!“, „Ich darf auch Fehler machen!“ usw. verankern sich bereits sehr früh im Unterbewusstsein deines Kindes.

Du möchtest konkrete Strategien lernen, dein Kind in jeder Entwicklungsphase bindungsorientiert zu begleiten? Dann melde dich gerne für meinen großen Bindungskurs an. Hier bekommst du alle Infos:

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