Interview (Teil 2) mit Sarah M. Richter http://www.achtsam.blog von @sarahm.richter (Instagram) Achtsamkeitstrainerin für Meditation und Stressbewältigung aus München spricht mit mir über ihre Familienrituale in Achtsamkeit. 

Du selbst bist Mama eines 5-Monate alten Babys. Bist du eine achtsame Mutter?

Als Achtsamkeitstrainerin für Mediation und Stressbewältigung habe ich gelernt, entspannt zu bleiben und mich auf eine Sache zu konzentrieren. Jedoch hat mein Baby mein Leben nochmal völlig auf den Kopf gestellt. Plötzlich blieb weniger Zeit für mich, meinen Partner, meine Arbeit und den Haushalt. Die Anfangszeit als Mama war stressig. Es dauerte ein paar Wochen, um meinen Alltag neu zu ordnen.

Das kann ich mir gut vorstellen. Und wie lebst du die Achtsamkeit mit Kind?

Anfangs versuchte ich alles parallel zu stemmen. Ich merkte aber schnell, dass dies nicht möglich ist. Ich besann mich auf die Achtsamkeit. Das war der Durchbruch. Und mittlerweile kann ich mich sehr gut fokussieren und konzentrieren. Auch weil ich gelernt habe, dass ich viel effektiver bin, wenn ich eine Sache nach der anderen erledige. Deshalb lautet meine Devise für ein achtsames Leben: Schluss mit dem Multitasking!

Du hast mir erzählt, dass du Rituale in deinen Alltag integrierst, um dein Leben mit deinem Kind achtsam zu leben.

Rituale bringen mehr Entspannung in den Alltag. Ich selbst habe ein Morgen- und ein Abendritual mit meinem Kind, das ich täglich zelebriere. Rituale stärken die Beziehung zwischen dir und deinem Kind. Sie geben ihm Sicherheit. Und sie geben deinem Kind Orientierung, da Kinder ein anderes Zeitgefühl als Erwachsene haben.

 1. Morgenritual

Nach dem Aufwachen halte ich kurz inne, bevor der Alltag beginnt. Ich widme mich meinen Gefühlen. Wie bin ich heute drauf? Wie war die Nacht? Wie geht es mir?

Wenn dein Kind größer ist, kannst du es auch gezielt nach seinen Gefühlen fragen. Wie fühlt es sich heute morgen? Ist es schon munter oder möchte es noch kuscheln?
Wichtig ist, dass du dir genügend Zeit dafür nimmst, damit ihr beide frisch und gut gelaunt in den Tag starten könnt.

2. Das Zähneputz-Ritual

 Wenn deine Kinder schon größer sind, kannst du auch aus dem morgendlichen Waschen und Zähneputzen ein Ritual machen. Lege zum Beispiel die Lieblingsmusik auf und plane genügend Zeit ein, sodass es weder für dich noch für dein Kind stressig wird.

3. Das Bade-Ritual

Abends kannst du zum Beispiel ein entspanntes Baderitual nutzen: mit Badespielzeug, einem bunten Schaumbad und ruhiger Musik. Nimm dir dann bewusst Zeit, mit deinem Kind über seinen heutigen Tag zu reden: über Erlebnisse, Gedanken und – besonders wichtig – über Gefühle. Gib ihm die Sicherheit, dass auch negative Gefühle wie Traurigkeit, Wut oder Angst da sein dürfen. Das wird ihm später helfen, einen guten Zugang zu sich und seinen Emotionen zu haben.

4. Das Dankbarkeitsritual

Dankbarkeit ist für mich die schönste Form der Achtsamkeit. Ich setze mich abends zu meinem Sohn ans Bett und zähle drei Dinge auf, für die ich dankbar bin, zB. „Danke, dass du mich heute so oft zum Lachen gebracht hast. Danke, dass du mich lehrst, neugierig zu bleiben. Danke, dass es dich gibt.“

Ist deine Kind älter als 5 Jahre, kannst du das Ritual mit ihm zusammen durchführen. Zähle dazu drei Dinge auf, für die du dankbar bist. Dann ist dein Kind an der Reihe. Jetzt darf es drei schöne Dinge aufzählen. Das darf auch etwas ganz Kleines wie „Danke für das leckere Essen.“ sein. Wichtig ist, dass du diese Übung täglich durchführst. Nur dann wird es ein Ritual und dann fällt es euch von mal zu mal einfacher.

5. Das Gute-Nacht-Ritual

Ich selbst singe meinem Kind seine liebsten Gute-Nacht-Lieder wie „La Le Lu“ , „Der Mond ist aufgegangen“ und „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“ vor. Zum Einschlafen halte ich sein Händchen. Das beruhigt ihn. Auch eine feste Uhrzeit fürs Zubettgehen macht das Einschlafen leichter und stärkt die innere Uhr.

 

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