In Konfliktsituationen passiert es schnell, dass Schuldgedanken oder Schamgefühle beim Erwachsenen oder beim Kind ausgelöst werden. 

 

Wenn Schamgefühle bei einem Kind durch das elterliche Verhalten häufig ausgelöst werden, wirkt das negativ auf das kindliche Selbstwertgefühl.

Ein geringes Selbstwertgefühl hat große Folgen für unser Leben. Zum einen bringt es uns dazu, uns nur deshalb gewisse Verhaltensweisen anzueignen, um geliebt zu werden. Wir suchen die Liebe außerhalb von uns. Somit sind wir sehr auf andere Menschen, ihre Zustimmung und Anerkennung angewiesen. Unsere Motivation für ein soziales Verhalten ist also nicht intrinsisch  motiviert und freiwillig, sondern orientiert sich an der Außenwelt und ihren Erwartungen. Zum anderen hat ein geringes Selbstwertgefühl große Folgen für unsere Gesundheit. Unser Selbstwertgefühl ist für unsere allgemeine Gesundheit von großer Bedeutung. Damit möchte ich dir aufzeigen, dass du dich für das Selbstwertgefühl deines Kindes stark machen darfst und auf Beschämen verzichten solltest. Dein Kind darf die Zeit haben erst zu  lernen, Fehler zu machen, sich sozial zu verhalten – durch dein Vorbild und durch liebevolle Führung. 

Hab Vertrauen darin, dass dein Kind ein sozialer Mensch werden wird und begleite dein Kind in dieser Zeit so, dass es sich bedingungslos geliebt fühlt.

 

 

Im Folgenden zeige ich dir deshalb einen möglichen Weg, solche schwierigen Situationen zu lösen, ohne dein Kind zu beschämen oder zu beschuldigen. 

Es passiert schnell, dass Eltern ihre Kinder ganz unbewusst beschämen oder beschuldigen, weil sie es in ihrer Kindheit selbst so erlebt haben – so erlebe ich das wöchentlich in meinem großen Bindungskurs und meinen Beratungen.

 

 

Welches Verhalten fällt unter Beschämen? 

 

Vielleicht kennst du folgende Situation: Du willst mit deinem Kind das Haus verlassen, dein Kind spielt gerade voller Freude und es hat keine Lust, sich anzuziehen. Du weißt, dass dein Kind viel lieber weiter spielen möchte und versuchst, auf es einzugehen.

Wenn es dann nicht mitmacht bist du irgendwann richtig genervt und denkst vielleicht:

„Oh man, was soll das jetzt, warum macht es nicht einfach mit? Ich habe es doch auch rechtzeitig angekündigt und ihm auch noch Empathie geschenkt. Was soll ich noch alles tun, damit es ohne Stress klappt? Bei anderen klappt das doch auch.“ 

 

 

Dann rutschen dir vielleicht Aussagen raus wie z.B.: 

„Du bist unerträglich!”

„Du machst mich wütend!”

„Wenn du so bist, habe ich nachher keine Lust mit dir zu spielen!”

„Den ganzen Tag haben wir gespielt, jetzt kannst auch du mal mitmachen!”

„Wegen dir kommen wir zu spät!”

„Ich bin wirklich enttäuscht von dir!”

 

Mit diesen Formulierungen wird die Verantwortung für die Gefühle der erwachsenen Person auf das Kind übertragen. Das Kind wird für z.B. für die Wut des Elternteils durch die Aussage: “Du machst mich wütend!” beschuldigt. 

Es mag sein, dass dein Kind in dir Wut auslöst, jedoch sind jederzeit die Erwachsenen für die eigenen Gefühle verantwortlich. Wenn du deinem Kind die Verantwortung dafür überträgst, wird es in ihm Scham auslösen. Genauso auch die Erwartungshaltung, dass das Kind funktionieren muss und die Enttäuschung darüber, dass es das nicht tut, kann ein Kind beschämen. Der darin verborgene Vorwurf, dass das Kind doch funktionieren müsste und es Schuld an deiner Wut ist, kann deinem Kind das Gefühl vermitteln, dass es nicht in Ordnung ist. 

 

 

Die folgenden 4 Tipps helfen dir bestimmt dabei, dein Kind vor Beschämen zu beschützen

 

Tipp 1: Kooperationsbereitschaft erfragen oder liebevolle Führung

Kinder sind nicht in der Lage, jederzeit optimale Strategien anzuwenden, um sich um ihre Bedürfnisse zu kümmern. Es ist ihnen noch nicht möglich, ihre Gefühle reflektiert in Worte zu fassen. Kinder greifen deshalb immer wieder zu Strategien, um sich ein Bedürfnis zu erfüllen, die uns ganz und gar nicht gefallen. 

 

Das können Strategien sein, die für uns auf den ersten Blick absolut nicht nachvollziehbar erscheinen (z.B. Schlagen, um Nähe zu bekommen). Es können auch Lösungen sein, die andere verletzen. Es können auch Strategien sein, die in dir ganz unangenehme Gefühle wecken und für welche du dich in der Gesellschaft oder vor anderen Menschen schämst. Die in dir geweckten Gefühle können sogar sehr stark sein, weil sie dich an Erfahrungen aus der Kindheit erinnern. 

 

 

Ein Beispiel: 

Wenn du als Kind selbst nicht gehört wurdest, triggert es dich vielleicht, wenn deine Kinder dir nicht zuhören. Du spürst dann vielleicht starke Wut, wenn dein Kind nicht auf dich hört. 

Dein Kind ist nicht verantwortlich dafür, dir diese Wut zu ersparen. Es ist deine Aufgabe, mit dieser Wut umgehen zu lernen.

 

 

Zurück zum Beispiel:

Anstatt zu sagen: Du machst mich total wütend!”, versuche mal: : „Ich bin gerade total gestresst, weil ich pünktlich sein möchte. Ich brauche deine Unterstützung. Machst du  mit?”

Wenn dein Kind dann nicht bereit ist, mitzumachen, geh zunächst mit ihm in Verbindung, indem ihr z.B. ein Spielzeug einpackt und dann liebevoll in die Führung gehst, indem du dein Kind z.B. zum Auto trägst und die Jacke vielleicht erst draußen angezogen wird. Es ist also nicht nötig, deinem Kind in diesem Moment Vorwürfe zu machen. Handle also, anstatt Vorwürfe zu machen und dein Kind zu beschämen.

 

 

Tipp 2: Achte auf deine Gedanken über dein Kind

Wenn Kinder ein nicht sozialverträgliches Verhalten aufzeigen, werden in Eltern oft Glaubenssätze aktiv, die Kindern eine böse Absicht unterstellen. Dadurch rutscht du vielleicht ins Beschämen, weil du dein Kind unbewusst für sein Verhalten verurteilst. Kennst du Gedanken wie z.B.:

„Das macht sie doch mit Absicht!”

„Dieses Verhalten ist respektlos!”

„Das hätte ich mich früher nie getraut!”

„Das macht man nicht!”

 

Schlecht, falsch, nicht richtig, nicht gut genug, nicht in Ordnung, nicht liebenswert, es gibt immer einen Schuldigen – all diese Überzeugungen können dazu führen, dass du dein Kind beschämst. Viele von uns sind mit diesen Überzeugungen und Ängsten aufgewachsen, doch vielen von uns sind die Konsequenzen dieser Überzeugungen nicht bewusst. Sie führen zu einem schlechten Selbstwertgefühl. Versuche deshalb deine innere Haltung über dein Kind zu verändern hin zu:

„Mein Kind braucht mich gerade!”

„Mein Kind möchte mir durch sein Verhalten etwas über sich erzählen

„Mein Kind hat gerade ein unangenehmes Gefühl und kann es noch nicht anders ausdrücken!”

„Mein Kind ist noch klein und wird das alles noch lernen!”

 

 

 

Tipp 3: Alternativen anbieten anstatt Vorwürfe machen

Deshalb versuche deinem Kind beizubringen, die eigenen Gefühle zu regulieren und zeige ihm Alternativen auf, mit starken Gefühlen umzugehen.

 

Ein Beispiel:

Wenn dein Kind z.B. mit dir schimpft und sich aus deiner Sicht im Ton vergreift, kannst du z.B. sagen:

„So wie du gerade mit mir redest, scheinst du richtig sauer zu sein. Anstatt „blöde Mama/blöder Papa” zu mir zu sagen, kannst du mir ganz in Ruhe sagen, was dich stört! Ich höre dir zu! Ich bin da!”

 

 

Der Schlüssel für die Vermittlung von Alternativen ist Empathie:

Mach dir bewusst, dass Menschen von Natur aus soziale Wesen sind. So lernen Kinder am besten in Beziehungen. Sie haben jederzeit das Bedürfnis, einen guten Beitrag für die Familie oder für ihre soziale Gruppe zu leisten. Dafür braucht dein Kind allerdings deine Unterstützung, damit es lernen kann, wie genau es eure Familie unterstützen kann und welchen Platz es als Kind einnehmen kann. Es braucht deine Führung mit Mitgefühl. Denn dein Mitgefühl hilft deinem Kind mit dir in Verbindung zu bleiben und zu lernen. Mitgefühl bedeutet nicht, dass du dich nur dann in dein Kind einfühlst, wenn seine Herausforderung auch für dich herausfordernd wäre. Mitgefühl bedeutet, dass man die Perspektive des Kindes einnimmt, selbst wenn sich deine Perspektive gänzlich unterscheidet. Wenn dein Kind nicht mitmacht oder dich mit einem Spielzeug trifft, schenke daher zuerst deinem Kind eine Grenze und dann dein Mitgefühl. 

 

Ein Beipsiel, wenn dein Kind dich aus Versehen mit dem Flummi trifft:

„Stopp! Alle bleiben unverletzt. Der Flummi bleibt bei mir. Du möchtest spielen, stimmts? Das macht richtig viel Spaß, ich weiß. Du kannst mit diesem weichen Ball werfen.”

Indem du deinem Kind mitteilst, dass du siehst, wie es fühlt, fühlt sich dein Kind verstanden. 

 

 

Tipp 4: Verantwortung für die eigenen Gefühle und Bedürfniserfüllung übernehmen

Wenn dein Kind starke Gefühle in dir auslöst, hab auch mit dir selbst Mitgefühl. Du darfst deine Gefühle fühlen und für dich da sein. Wenn deine Grenzen verletzt wurden oder du das Lachen deines Kindes damit verbindest, dass dich dein Kind nicht ernst nimmt, gehören diese Gefühle dir. Sie liegen in deiner Verantwortung. Du darfst sie fühlen und dich um dich kümmern. Bedenke dabei, dass dein Kind nur der Auslöser ist und dass es nicht aus böser Absicht heraus handelt. Diese Gefühle gehören nur dir. Um dich selbst zu trösten, brauchst du eine passende Strategie, die zu dir passt. Du kannst kurz weggehen und kurz etwas anderes machen oder dich etwas bewegen. Du könntest auch einen Schluck Wasser trinken. Du könntest dich selbst umarmen, kurz lüften und dabei aus dem Fenster schauen und 5 schöne Dinge suchen. Ein schöner Geruch kann auch hilfreich sein. 

 

Wenn du von deinem Kind sehr getroffen bist, besteht auch die Möglichkeit, dass viele Bedürfnisse von dir unerfüllt sind. Es kann sein, dass du an diesem Tag schon oft über die Bedürfnisse deines Kindes oder deiner ganzen Familie nachgedacht hast und vergessen hast, über deine eigenen Bedürfnisse nachzudenken. Das liegt auch in deiner Verantwortung, beziehungsweise darfst du dich auch ernst nehmen und deine eigenen Bedürfnisse erfüllen. Es ist für deine Familie von großer Bedeutung, dass du deine Bedürfnisse so gut es geht erfüllst. Es ist nicht möglich, dass all deine Bedürfnisse jederzeit erfüllt sind. Grundlegende Bedürfnisse wie Schlaf, Nahrung, frische Luft, Bewegung und Nähe sind sehr wichtig. Merkst du, dass diese wichtigen Bedürfnisse nicht erfüllt sind, darfst du etwas an deiner Routine verändern und nach Unterstützung fragen.

 

 

 

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  1. März von 20 Uhr bis 21.30 Uhr
  2. März von 20 Uhr bis 21.30 Uhr

Ich freue mich schon auf all eure Fragen und darauf LIVE für euch da zu sein.

 

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Sichere dir durch den Kauf zusätzlich die Möglichkeit ab Mai ein weiteres Jahr wöchentlich von mir auf der Bindungsinsel begleitet zu werden. Auf der Bindungsinsel – unserem Wohlfühlort für bedingungslos geliebte Kinder und innere Kinder – befinden sich bereits zahlreiche Eltern aus der Bindungs-Crew. Dort trainieren wir wöchentlich in unserem Eltern-Camp durch ein kleines Training und bleiben im Tun und in der Umsetzung. Ab Mitte März können alle aus der Bindungs-Crew eine Platz auf der Insel erwerben.

 

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Fazit:

Hinter dem eigenen Gefühl von Schuld und Scham steckt oft das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Liebe. Wenn dieses negative Gefühl in uns als Kinder oft ausgelöst wurde, neigen wir dazu, versehentlich dieses Gefühl in unseren Kindern auszulösen. Wenn wir diese Gefühle reflektieren, begrüßen und lernen, was sie uns sagen wollen und auf welches Bedürfnis von uns sie hinweisen, übernehmen wir die Verantwortung dafür. Schuld und Scham sind Gefühle, die unsere Kinder lernen und sie können lernen, mit diesen Gefühlen umzugehen. Es ist allerdings wichtig für das Selbstwertgefühl deines Kindes, dass du diese Gefühle nicht im Alltag regelmäßig auslöst. Du darfst dein Kind mit Achtung und Mitgefühl liebevoll leiten und sein Selbstwertgefühl schützen und stärken. Bleibe mit deinem Kind in Verbindun



Fotoquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/ruckansicht-eines-madchens-das-pluschtier-halt-wahrend-es-auf-der-schotterstrasse-geht-48794/ (zuletzt besucht 20.01.24)

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